Humanitäre Schule

Schüler legen Krieg zweier afrikanischer Länder bei

Christian Spinnler
Simon Dümig
2/2007

21 Schüler aus unterfränkischen Realschulen und Gymnasien wurden durch das JRK Unterfranken in einem Wochenendlehrgang im Schullandheim Hobbach  zu Scouts für das Planspiel „Outface“ ausgebildet.
„Outface“ simuliert eine Situation in der sich zwei fiktive afrikanische Staaten in einem bewaffneten Konflikt befi nden. Um für diesen Konfl ikt eine Lösung zu finden, haben die Vereinten Nationen einen Unterausschuss eingesetzt, in dem außer den Delegationen der beiden afrikanischen Staaten eine Delegation des Internationalen Komitees des Roten Kreuzes, der Sonderbeauftragte für Kinder in bewaffneten Konfl ikten und Vertreter aus Deutschland sitzen. Die Verhandlungen innerhalb des Unterausschusses werden von der internationalen Presse verfolgt.
Die Spieler in ihren verschiedenen Rollen standen nun vor der Herausforderung diesen Konfl ikt in Verhandlungen zu bearbeiten. Dies erfordert einiges an Improvsation und Kreativität der Spieler und insbesondere der Spielleitung. Aber gerade hierin liegt der Reiz und Realitätsbezug dieses Planspiels. Die Spieler erlebten die Konsequenzen ihres Denkens und Handelns und konnten aktiv an Konsensbildungsprozessen zugunsten weltweiter Konfl iktlösungen teilhaben. Outface wurde vor dem realen Hintergrund des Äthiopien-EritreaKonfl ikts für das Rollenspiel verallgemeinert.
Um als Schule das Zertifi kat „Humanitäre Schule“ zu bekommen, ist die Kampagne in drei Phasen gegliedert. Die erste Phase ist die Schulung der Scouts. Phase zwei ist die Durchführung des Planspiels. In der dritten Phase wird in den jeweiligen Schulen ein humanitäres Projekt gestartet, an dessen Ausarbeitung und Durchführung die Scouts ebenfalls beteiligt sind. Nach Abschluss aller drei Phasen ist  seitens des Jugendrotkreuzes eine große Abschlussveranstaltung in Würzburg geplant, an der alle beteiligten Schüler ihre Ergebnisse präsentieren werden und die Schulen das Zertifikat „Humanitäre Schule“ überreicht bekommen. Die Teilnehmer waren begeistert von der Veranstaltung und zeigten selbst nach Stunden voller Briefeschreiben, Konferenzen und Vertragsverhandlungen noch keine Ermüdungserscheinungen. Selbst nach Abschluss der aktiven Spielphase verbrachten die Teilnehmer noch die halbe Nacht zusammen um sich auszutauschen, besser kennen zu lernen und neue Freundschaften zu knüpfen.