2. Praxistag Schulsanitätsdienst

2. Praxistag der bayerischen Hilfsorganisationen

Florian Rößle
BJRK
2/2013

Ja, es ist in der Tat schon wieder ein ganzes Jahr her, dass diese Veranstaltung ihre Premiere im März 2012 an der Uni Würzburg feierte. So stand am 16. März diesen Jahres, also zum zweiten Mal, der Praxistag schulsanitätsdienst (ssd) auf dem Programm. Acht Ausstellungsfahrzeuge, zwölf Workshops, sechzehn Pfoten, bis zu fünfzig Helfer, über zweihundert Teilnehmer und ein Landrat im Freudentaumel, soweit die Fakten zum Praxistag 2013.

Aber der Reihe nach

Für die Organisation des Praxistages waren dieses Jahr das Jugendrotkreuz und die Johanniter verantwortlich. Die Zuständigkeiten wechseln üblicherweise im jährlichen Rhythmus, um alle Hilfsorganisationen gleichermaßen zu beteiligen. An Vorarbeiten galt es einiges zu leisten. Nachdem eine Schule gefunden war, musste sich das Orga-team noch um so banale dinge wie Mittagessen, Referenten, Getränke, Luftballons, Armbändchen, Teddybären, Helfer und die zuweisung zu den Workshops kümmern. Insbesondere die Zuweisung erfordert viel Hingabe, geschätzte 3.800 Tabellenzellen wollen hierfür gepflegt und in Einklang gebracht werden. „Wir würden gerne zwei 13-Tonner auf Ihr Schulgelände stellen, hält Ihre Zufahrt das aus?“ Eine „normale“ Antwort auf diese Frage wäre gewesen: „Habt ihr eigentlich noch alle Latten am Zaun?“ nicht so das Leibniz-Gymnasium Altdorf, bei dem ich mich an dieser Stelle noch einmal ganz ausdrücklich für die hervorragende Zusammenarbeit bedanken will! Ganz entspannt teilte man mir mit: „alles kein Problem, muss die Zufahrt aushalten“. Auch alle anderen Anliegen, die an die Schule herangetragen wurden, fanden immer ein offenes Ohr. So wurde am Vortag der Veranstaltung das Leibniz-Gymnasium nach und nach auf den Praxistag Schulsanitätsdienst vorbereitet. Beim Möbelrücken waren uns ganze Klassen und der ssd des Leibniz-Gymnasiums eine große hilfe. diese breite unterstützung ist bei Weitem keine selbstverständlichkeit und deshalb nochmals ein dickes Dankeschön an die beteiligten Schüler und Lehrer! Natürlich war die Arbeitsgemeinschaft Schulsanitätsdienst ebenfalls schon am Freitag im Einsatz. Im Anschluss an die Vorbereitungen nutzten wir den gemeinsamen abend in altdorf dann nicht nur zum aufbau und zur absprache mit den Referenten der Workshops, auch zukünftige aufgabenfelder wurden hier diskutiert (stichwort: Katzenstaffel ;-)). samstagmorgens, pünktlich zur einweisung der helfer des JRK (die die anmeldeformalitäten komplett übernommen und hervorragend bewältigt haben), schlugen die ersten Schulsanis auf. nach einer turbulenten Phase der vielen Fragen startete der Praxistag um 9.45 Uhr mit einer kleinen Einführung und Vorstellungsrunde. Direkt im Anschluss folgte der kurzweilige zentrale Fachvortrag der deutschen Lebensrettungs-Gesellschaft (dLrG) zum thema „rettung und hilfe an Wasser und eis“. Der Flex sei dank, konnte auch ein verriegeltes Tiefgaragentor den Kollegen Patrick Sinzinger nicht davon abhalten, dieses Thema anschaulich zu vermitteln und euch einige Bären mitzubringen. Hier nochmals ein herzlicher Dank an die DLRG, die einen ganzen Schwung an Rettungsteddys der aktion „sternschnuppe e.v.“ für euch organisiert hat. die teilnehmer des Praxistages hatten die Möglichkeit, sich in zwei verschiedenen Workshops zu je 90 Minuten fortzubilden. Die Themen reichten dabei von sportverletzungen, reanimation und notfalldarstellung, bis hin zur Planung von Projekten und Organisation des ssd. Durch diese thematische Breite des Praxistages wird sichergestellt, dass sich für alle (egal ob Lehrer, schulsani oder Juniorhelfer) ein passendes Thema auf dem Praxistag findet. Parallel zur Workshopphase am vormittag, hatte ich das große Vergnügen, den Landrat des Nürnberger Lands, armin Kroder, auf der veranstaltung begrüßen zu dürfen. bei einem kleinen rundgang durch den Praxistag bekam er nicht nur die notfalldarstellung oder Übungen zur reanimation zu sehen, auch die vielen ehrenamtlichen Helfer und Unterstützer fielen dem Landrat sofort ins auge. besondere Freude fand herr Kroder (offensichtlich) an einem ganz speziellen Fahrzeug der BRK-Bereitschaft Schnaittach. ein umgebauter Pinzgauer aus dem Jahr 1973 lässt Männerherzen einfach höher schlagen! Landrat Kroder verließ die veranstaltung nicht, ohne seinen großen respekt vor der Leistung und dem engagement der schulsanis und ehrenamtlichen helfer auszudrücken und mir eine Spende für die Veranstaltung in die Hand zu drücken. dafür nochmals ein herzliches dankeschön!
„Mahlzeit!“ so schallte es ab 12.30 uhr durch die schule. Erstmalig hatte die Arbeitsgemeinschaft im Vorfeld der veranstaltung beschlossen, nur vegetarisches essen anzubieten. neben dem Mittagessen wurde die Mittagspause in erster Linie zur besichtigung der Fahrzeuge und mitgereisten Vierbeiner genutzt. auch ein Gruppenfoto wurde geschossen und die schon angesprochenen rettungsteddys unter die schulsanis gebracht. Wann sich zuletzt so viele Hände nach dem Kollegen Matthis vom arbeiter-samariter-bund streckten, ist mir leider unbekannt. nach der Mittagspause und den nachmittäglichen Workshops fanden sich dann alle beteiligten zur abschlussveranstaltung in der aula des Leibniz-Gymnasiums ein. Jetzt wurde es noch einmal kompliziert! unter einem teil der stühle waren, in der Abwesenheit der Teilnehmer, Luftballons und Stifte angebracht worden. Diese galt es, zunächst einmal zu finden. Anschließend durfte dann in Kleingruppen nach antworten auf die Fragen „Was gefällt dir am ssd? Was läuft schlecht im ssd? Welche Wünsche hast du an die arbeitsgemeinschaft?“ gesucht werden. natürlich wurden die Luftballons im Anschluss auch ausgewertet. schwups, da war er dann auch schon wieder vorbei, der Praxistag 2013. Ich habe mich sehr gefreut, diese veranstaltung organisieren und begleiten zu dürfen und hatte dabei auch ordentlich spaß. Ich hoffe, alle besucher hatten Freude und spaß am Praxistag und ich würde mich freuen, euch beim bayernweiten SSD-Wettbewerb am 27. Juli in Ingolstadt wiederzusehen.