Keine Angst vorm Helfen

„Keine Angst vorm Helfen“, so heißt das Projekt, dass das Jugendrotkreuz des BRK Kreisverband Kulmbach ins Leben gerufen hat.

Ronald Beyerlein
Ronald Beyerlein
1/2010

Nachdem in den Medien berichtet wurde, dass viele Menschen nicht bereit sind, anderen in Not geratenen Mitmenschen zu helfen, machte sich das JRK Gedanken, wie man dieser Entwicklung etwas entgegensetzen kann.

Dank vieler Partner entstand ein Konzept, welches in der Gemeinde Mainleus seinen Anfang fand. „Keine Angst vorm Helfen“ soll alle Kinder ab dem Vorschulalter bis zum Schulabschluss jährlich mit der Thematik Unfallverhütung und Erste Hilfe konfrontieren und so der Bevölkerung die Angst vorm Helfen nehmen.

 

Das BRK hat bereits verschiedene Konzepte für kindgerechte Erste-Hilfe-Kurse in verschiedenen Altersstufen. So ist es sehr erfreulich, dass alle Kindertagesstätten der Gemeinde Mainleus an diesem Projekt beteiligt sind und der „Trau Dich“ in den Vorschulgruppen des Zentrums für Kinder und Familien in Mainleus, dem Walddorfkindergarten in Wernstein, dem Evangelischen Kindergarten „Die Arche“ sowie bei den Sonnenkindern aus Rothwind durchgeführt werden kann. So konnte bereits 80 Vorschulkindern in insgesamt 30 „ehrenamtlichen Stunden“ beigebracht werden, wie man Unfälle verhindert und was nach einem Unfall zu tun ist.

Am Ende jedes Kurses besuchen wir das Klinikum Kulmbach unter der Führung von Kinderarzt Dr. Bock

Sehr erfreulich ist, dass sich das Klinikum Kulmbach bei diesem Projekt als Partner beteiligt und allen Kindergartengruppen einen Einblick in die Versorgung von Notfallpatienten ermöglicht. Die Kinder erhalten eine Führung durch die Notaufnahme, in der ihnen gezeigt wird, wie z.B. ein Gipsverband angelegt wird. Zudem vermitteln die Angestellten des Klinikums den Kindern Einblicke in Untersuchungen, während sie durch die Röntgenabteilung und das klinische Labor geführt werden. Dies soll den Kindern zunächst einen Überblick geben, was passiert, wenn eine Person mit dem Krankenwagen versorgt wird und ihnen so gleichzeitig die Angst vor dem Krankenhaus nehmen.

Ein weiterer Partner fand sich in der Volksschule Mainleus. Hier wurde bereits zum Ende des Schuljahres 2008/2009 in insgesamt sieben Grundschulklassen der Juniorhelfer in das Unterrichtsgeschehen eingebaut. Nun kann jeder Grundschüler mit lediglich zwei Schulstunden pro Jahr auf den Weg zum Ersthelfer gebracht werden. Da das Konzept jedoch am Ende der vierten Klasse nicht stoppen soll, schuf die Volksschule Mainleus ein zusätzliches Wahlfach am Nachmittag. In diesem Wahlfach treffen sich die Mitglieder des Schulsanitätsdienstes (Freiwillige ab der fünften Jahrgangsstufe), um sich zum Thema Erste Hilfe weiterbilden zu lassen. Der Schulsanitätsdienst (SSD) wird von Frau Pfauntsch, die im Besitz eines Lehrscheines Erste Hilfe des BRK ist und Frau de Ritter, der Dipl. Sozialpädagogin an der VS Mainleus, betreut. Die Mitglieder des SSD erhalten in der achten Jahrgangsstufe einen kostenlosen Erste-Hilfe-Kurs und können sich nach erfolgreichem Abschluss zum Sanitäter ausbilden lassen.

Da nicht nur Kindern und Jugendlichen die Angst vorm Helfen genommen werden soll, will das JRK zusammen mit den Beteiligten an diesem Projekt auch für Erwachsene Erste- Hilfe-Kurse und Kurse für Erste Hilfe am Kind anbieten.