Kleine Grundschulsanitaeter

25 Viertklässler haben sich ausbilden lassen: Sie sind die ersten im Landkreis − Das Jugendrotkreuz und Lehrer freuen sich

Sebastian Fleischmann
Sebastian Fleischmann
4/2009

Aufgeschürfte Knie und Ellbogen, blaue Flecken oder Beulen: Kleinere Verletzungen stehen auf der Tagesordnung, wenn Kinder spielen. So natürlich auch während der Pausen auf dem Hof der Landauer Grundschule. Dort können sich die Kinder aber in Zukunft ein kleines Stückchen sicherer fühlen: 25 Viertklässler haben sich nämlich in einer AG in Sachen Erste Hilfe ausbilden lassen. Als erste Schule im Landkreis verfügt die Grundschule nun über einen Schulsanitätsdienst. Dementsprechend stolz nahmen die Kinder die neongelben Westen und die roten Kappen entgegen, die sie in den Pausen als „diensthabende“ Schulsanitäter ausweisen – und probierten sie natürlich umgehend an. „Ein bisschen groß, aber das passt schon“, freute sich Daria Kosinski (10) aus der 4e. Sören Tydecks – Leiter der Jugendarbeit beim Jugendrotkreuz – und Günter Endl, stellvertretender BRK-Kreisgeschäftsführer, statteten den Schülern einen Besuch ab und hatten die Ausrüstung im Gepäck. Während der monatlichen AG-Treffen, jeweils am Nachmittag, hatten die Schüler von Rettungsassistentin Angelika Klostermeier gelernt, welche Maßnahmen bei welchen Verletzungen zu treffen sind. Dazu gehörte nicht nur die die Erstversorgung bei kleineren Pausenhof-Malheuren sondern auch die stabile Seitenlage, Hilfe bei Verbrennungen oder auch das richtige Absetzen eines Notrufs.

 

Auf den Geschmack gekommen am Helfen waren die Schüler während des Tageskurses in Erster Hilfe, den Angelika Klostermeier seit einigen Jahren in allen 4. Klassen durchführt. „Das hat total viel Spaß gemacht“, erklärt Daria Kosinski. Also kam man auf die Idee, den Kurs in einer AG weiterzuführen. „Ich habe beim Fußball schon ein paar Mal erlebt, wie sich jemand verletzt hat und bin auch bei der Wasserwacht“, berichtet Michael Hauser, 10 Jahre, aus der 4d. Für ihn ist es selbstverständlich, anderen zu helfen. „Ein paar Sachen habe ich vorher auch schon über Erste Hilfe gewusst“, sagt er. Nun fühlt er sich darin noch sicherer und weiß, was er im Ernstfall zu tun hat.

„Die Grundschule ist da beispielgebend“, lobte stellvertretender BRK-Kreisgeschäftsführer Günter Endl die Initiative. Er betonte dabei auch, dass es nicht selbstverständlich sei, dass Kinder für eine derartige ehrenamtliche Tätigkeit ihre Freizeit opfern. Und auch Sören Tydecks, Leiter der Jugendarbeit, zollte den Kindern Respekt: „Meine Hochachtung, dass es euch am Herzen liegt, euren Mitschülern in brenzligen Situationen zu helfen.“

Grund zur Freude sind die jungen Schulsanitäter auch für Schulleiterin Elfie Strobl: „Wir sind die erste Schule im Landkreis mit Schulsanitätern, darauf können wir stolz sein.“