Rettungshunde beim JRK Nersingen

„Überraschung“ lautete das Thema der letzten Gruppenstunde und mit der Ausgabe der neuen Dienstkleidung in der Farbe „petrol“ war die Überraschung keineswegs erledigt.

Erhard Stolberg
Heike Ritter
3/2012

Die 20 Jugendrotkreuzler staunten nicht schlecht, als Gabriele, Doris und Detlef von der BRK-Rettungshundestaffel Donau-Iller mit ihren fünf Hunden in voller Ausrüstung anrückten. Solche Besuche von oder bei anderen Hilfsdiensten sind Bestandteil der Jugendrotkreuzarbeit in Nersingen. Nur, wer die Arbeit der anderen kennt, kann später auch im Einsatz gut mit ihnen zusammen arbeiten. Die Kinder erfuhren von den ehrenamtlichen Rettungshundeführern, dass die Vierbeiner für unterschiedliche Aufgaben ausgebildet werden. So etwas erfordere ständiges Training und Prüfungen und könne bis zu fünf Jahre dauern. Sie lernten auch, dass die Hunde nicht nur bei der Trümmersuche, sondern häufig in der Flächensuche, also der Suche in unwegsamem und unübersichtlichem Gelände zum Auffinden von vermissten Personen eingesetzt werden. Auch, dass es sogenannte Man-Trailer gibt, also Hunde, die sich nur auf den Geruch der gesuchten Person konzentrieren und dabei die vielen
anderen, teilweise verlockenden Gerüche ignorieren müssen. Aber auch die Hundeführer müssten ständig lernen: Trümmerkunde, Einsatztaktik, Erste Hilfe für Mensch und Hund, Karte und Kompass sowie das Funksprechen gehörten dazu. Am Ende der Theoriestunde gab es noch einen Quiz, in dem die JRKler ihr gerade Gelerntes unter Beweis stellen durften. Bei richtiger Antwort gab es für die kleinen Rot-Kreuzler ein „Leckerlie“, nämlich Schokolade. Aber nur für uns Menschen und niemals für Hunde, denn das ist für die Vierbeiner sehr gefährlich, vor allem Bitterschokolade. Dann ging es endlich raus ins Freie. Die Kinder durften sich auf dem Gelände der Freiwilligen Feuerwehr Nersingen, bei der wir unsere Gruppenstunden mangels eigener Räumlichkeiten halten dürfen, verstecken oder gaben ihr T-Shirt der Hundeführerin, an dem der Man-Trailer riechen durfte um anschließend aus der Meute der Jugendrotkreuzler das richtige Kind herauszufinden. Die Vorstellung kam bei den Nachwuchsrettern natürlich sehr gut an und die meisten hätten so einen Hund auch gleich gern mit nach Hause genommen.