Crossing Borders

Am 6. Februar 2009 mache ich mich auf dem Weg nach Hamburg und treffe dort die anderen Teilnehmer des Internationalen Wintercamps in Dänemark. Ich bin etwas aufgeregt, da ich nicht weiß was mich erwartet; ich weiß nur, dass Tine die andere Deutsche ist und wir am Flughafen abgeholt werden.

Laura Cagnacci
Laura Cagnacci
1/2009

Nach sechs Stunden Zugfahrt bin ich endlich in Hamburg am Flughafen. Es folgt ein herzliches Kennenlernen und eine anfangs noch holprige Kommunikation auf Englisch, die aber immer besser wird. Nach einer vierstündigen Busfahrt erreichen wir um 20.30 Uhr sehr müde die Schule in Skals, in der wir untergebracht sind.

 

Am nächsten Morgen geht es in aller Frische zum Frühstück und offen für alle Erlebnisse in die nächste Woche. Nach der offiziellen Begrüßung startet der erste Workshop und am Nachmittag steht ein Rollenspiel auf dem Plan. Es handelt von einer Familie aus Somalia, die versucht nach Dänemark auszuwandern und dabei zahlreiche Hindernisse überwinden muss. Am Abend stand ausgiebiges Kennenlernen auf dem Plan.

 

Der Abend war viel zu kurz und der nächste Morgen kam viel zu früh. Aber nach dem Frühstück sah die Welt schon wieder besser aus: Am Sonntag ging es um die Rechte der Kinder. In einem Rollenspiel erfuhren wir, wie Kinder sich fühlen, deren Rechte „mit Füßen getreten“ werden. Nachmittags hörten wir etwas über die Aktivitäten des Dänischen Roten Kreuzes. Der Abend stand uns zur freien Verfügung – wir nutzten ihn, um etwas Sport zu treiben, uns zu unterhalten und um etwas über andere Länder und Kulturen zu erfahren.

 

Am Montagmorgen wurden wir von „sanfter“ dänischer Musik geweckt, die aus dem Lärm von Töpfen und Kochlöffeln bestand. Vormittags beschäftigten wir uns mit dem Humanitären Völkerrecht und nachmittags bereitete jede Nation die Präsentation ihrer Rotkreuz- oder Rothalbmondgesellschaft vor. Anschließend konnten wir uns über die verschieden Aktionen der einzeln Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften sowie über den Roten Davidstern in Israel informieren. Es gab Speisen aus den verschiedensten Ländern und unterschiedlichste Nationaltänze wurden dargeboten.

Projektmanagement – am Beispiel von Migration – stand Dienstag auf dem Programm. Mittwochs fuhren wir nach Aarhus. Als erstes besichtigten wir eine alte dänische Stadt, in der wir sehen konnten, wie die Dänen früher lebten. Am Nachmittag gabs einen Vortrag der Organisation „Crossing Borders“ und später erkundeten wir die Stadt auf eigene Faust und konnten shoppen gehen. Zurück in Skals, erwartete uns eine leckeres mexikanisches Buffet.

 

Donnerstag, der vorletzte Tag in Dänemark: Wo ist die Zeit hin? Vom Morgen bis Mittag tanzten wir mit Selva, einer Südamerikanerin, noch ein wenig Salsa und so verfl og die Zeit im Nu. Der Nachmittag war mit zwei Berichten von einer Afghanin und einem Iraker gefüllt. Es war sehr interessant über die Situationen, die wir sonst nur aus den Medien kennen, etwas von Leuten zu hören, die in diesen Ländern leben.

 

Freitag der 13. Februar, ein Unglückstag. Das einzige Unglück ist, dass die Woche voller interessanter Erfahrung fast vorbei ist. Aber es ist auch ein Glückstag, da ich an dieser Woche, welche von der JRK-Bundesgeschäftsstelle ermöglicht und fi nanziert wurde, teilnehmen durfte. Der Workshop des Tages ging über OPIN (Organisation Politic and International Network) und am Nachmittag präsentierten wir die Ergebnisse der Projektarbeit. Da am Abend die Abschiedsfeier auf dem Programm stand, hatten wir nach der Evaluation Zeit, um uns für die Party fertig zu machen und unsere Koffer zu packen. Nach einer viel zu kurzen Nacht, aber einer großartigen Feier verabschieden wir uns von den Dänen und von den Teilnehmern, etwas wehmütig und traurig, aber auch glücklich, dabei gewesen zu sein.