Schwaben Feiert Mit - 150 Jahre Solferino

2009 ist ein besonderes Jahr für das Rote Kreuz. Vor 150 Jahren schrieb Henry Dunant Geschichte, er legte durch sein eloquentes Handeln den Grundstein für die größte humanitäre Bewegung der Welt. Er schuf die Grundpfeiler unserer Sache, öffnete der Welt durch seine Erinnerung an Solferino die Augen für die ideellen Werte, die heute die Grundsätze des Roten Kreuzes sind.

Alfons Sailer
BV Schwaben
3/2009

Vor 150 Jahren standen sich im Norden Italiens bei Solferino die Armeen Frankreichs, Italiens und Österreichs gegenüber. Der Ort der Schlacht schrieb jedoch nicht nur vor 150 Jahren Geschichte, auch 2009 wurden Rekorde gebrochen, dieses Mal allerdings positive… Zu Ehren des Werks von Henry Dunant trafen sich mehr als 15.000 Helfer von Rotem Kreuz, Rotem Halbmond und des Roten Kristalls in Solferino. Alleine 4.500 Menschen wurden in einem enormen Feldlager untergebracht, eine wahre logistische Meisterleistung des italienischen Roten Kreuzes. Unter all den Helfern aus 149 Nationen mischte sich auch eine 73köpfi ge Gruppe des schwäbischen Jugendrotkreuzes, der Wasserwacht und der Bereitschaftsjugend.

Alleine schon die überwältigende Masse an Gleichgesinnten garantierte Gänsehaut bei allen, die dabei waren. Wir besichtigten das internationale Rotkreuzmuseum in Castiglione delle Stiviere und überblickten vom Turm „Torre di San Marino“ aus das Schlachtfeld zwischen Gardasee und Solferino. Von der berühmten Knochenkapelle „Ossario di Solferino“ aus startete schließlich der endlos anmutende Fackelzug der Fiaccolata, in dem wir mit den 15.000 anderen den Weg der Verwundeten der Schlacht von Solferino nachgingen. Was genau das Atemberaubende war, kann wohl nicht in Worte gefasst werden – jeder, der dabei war, fuhr mit einmaligen Eindrücken und Erinnerungen nach Hause.

 

Wer vorher noch nicht zu 100 % mit dem Virus des Roten Kreuzes infi ziert war, war es danach garantiert. Für manche waren es die Begegnungen und Gespräche mit Menschen aller Herren Länder, die Gänsehautstimmung beim gemeinsamen Feiern, der Blick über abertausende Fackeln, die sich in der Abenddämmerung durch die Straßen von Solferino schlängelten… Eines jedoch gilt für alle: bei kaum einer anderen Gelegenheit kann der „spirit of red cross“ so erlebt, gefühlt und gelebt werden, wie bei der Fiaccolata in Solferino.