Schwaben zu Besuch bei der Fiaccolata 2008

Jugendbildungsreise zu den Wurzeln des Roten
Kreuzes

Sven Tischer
BV Schwaben
4/2008

Wie versprochen, machte sich am 27. Juni 2008, nach einem
Jahr Pause, ein ganzer Bus voll mit gespannten Jugendrotkreuzlern
und Wasserwächtlern auf nach Solferino zur sagenumwobenen
„FIACCOLATA“.
Nach der langen Anreise und dem leckeren Abendessen
feierten wir noch bis spät in die Nacht im großen Gemeinschaftszelt
eine riesen Rot-Kreuz-Party. Einige von uns trafen
Bekanntschaften vom letzten Mal wieder. Ins Bett wollte
so schnell noch keiner.
Nach einem typisch „italienischen“ Frühstück: Kuchen, Kaffee
und Kekse eroberten die Massen das kleine Städtchen Castiglione,
durchstreiften die lange Markstraße und stürmten
das Internationale Museum des Roten Kreuzes. Nachmittags
ging es dann mit unserem, zum Glück klimatisierten, Bus
nach San Martino, wo wir uns die prächtigen Wandgemälde
im Inneren des „Torre San Martion“ ansehen durften. Der
weithin sichtbare Aussichtsturm spielte schon 1859 in der
Schlacht von Solferino eine wichtige Rolle.
Als wir gegen Abend in Solferino eintrafen, trauten wir unseren
Augen kaum. Aus den knapp 2000 Rotkreuzlern, die
mit uns im Campo Lidia übernachteten, wurden plötzlich Zigtausende.
Der kleine, sonst rechte ruhige Ort war überfl utet
mit Menschen aus der ganzen Welt, die alle aus nur einem
Grund an diesem Wochenende hier ihr Ziel fanden. Wir hatten
Mühe, uns die Ossario-Kapelle anzuschauen, in der die
Knochen tausender Gefallener der Schlacht von Solferino
aufbewahrt werden. Langsam aber sicher konzentrierte sich
das Geschehen auf den Kirchplatz neben dem internationalen
Rot-Kreuz-Denkmal. Dort wurden wir alle von den Veranstaltern,
dem Bürgermeister und einigen italienischen Rot-Kreuz-Kollegen begrüßt. Danach setzte sich die Masse bei
Einbruch der Dämmerung mit Jubeln und Singen sowie den
entzündeten Fackeln in Bewegung. Drei Stunden brauchten
wir für die ca. zehn Kilometer lange Strecke, die uns dank der
Hitze ganz schön schlauchte. Jedoch feuerten sich die Gruppen
gegenseitig an und auch die Bevölkerung am Straßenrand,
die uns mit Wasserduschen versorgte, jubelte uns zu.
Als wir die Klänge der Fanfaren-Bläser hörten, wussten wir,
dass das Ziel nicht mehr weit ist. Ganz Castiglione war zu
später Stunde noch auf den Füßen und begrüßte uns beim
Eintreffen im Camp mit einem einzigartigen Feuerwerk. Wie
lange die Party diese Nacht noch ging, kann ich nicht genau
sagen, da ich vor Erschöpfung eingeschlafen bin.
Wir danken dem Bezirksausschuss Jugendrotkreuz im Bezirksverband
Schwaben für dieses spannende und erlebnisreiche
Wochenende und fi ebern natürlich jetzt schon der
Jubiläumsfahrt 2009 entgegen.