Im Zeichen der Menschlichkeit

60 Jahre Jugendrotkreuz im Bezirksverband Niederbayern/Oberpfalz

Eva Nowakowski
JRK im BV NOPF
4/2008

„Wir wollen gesund leben, wir wollen helfen und wir wollen in Frieden mit der Jugend der ganzen Welt die JRK-Programme verwirklichen“, heißt es auf einer der ersten Seiten der Chronik des Jugendrotkreuzes im Bezirksverband Niederbayern/Oberpfalz. Das gilt heute noch genau so wie vor 60 Jahren – heuer feiert das Jugendrotkreuz im Bezirksverband Niederbayern/Oberpfalz sein 60jähriges Bestehen. In den 50er und 60er Jahren stand das Leitmotiv „Ich diene“ im Mittelpunkt mit den Zielen: Dienst an der Gesundheit, Dienst am Nächsten und Dienst für die Völkerverständigung. So wurden bereits 1949 in Niederbayern und der Oberpfalz die ersten JRK-Austausch-Alben im Rahmen eines Internationalen Schulbriefwechsels hergestellt. Eine vom noch jungen Bezirksverband zusammengestellte Ausstellung zeigte, wie die Programme des Jugendrotkreuzes in den Schul- und Klassengemeinschaften verwirklicht werden konnten. Gezeigt wurde diese Ausstellung erstmals anlässlich der Bayerischen Lehrerkonferenz im Juli 1953 in Regensburg. Die JRK-Arbeit fand zunächst ausschließlich in den ostbayerischen Schulen statt. So sammelten z.B. ganze Klassenverbände Bettfedern, um Alters- und Kinderheime im Bezirk mit Federbetten ausstatten zu können. Mit dem Erlös von Sammlungen oder Verkäufen von Siegelmarken konnten Kliniken und Behandlungsmaßnahmen für Kinderlähmung finanziell unterstützt werden. In der Adventszeit stand für ostbayerische Klassen das Packen von Geschenkpaketen 60 Jahre Jugendrotkreuz im Bezirksverband Niederbayern/Oberpfalz auf dem Programm, die Weihnachten an bedürftige Kinderin ganz Deutschland oder Gefangene in den damaligen sogenannten Ostblockländern verteilt wurden. Ebenso wurden Schulen mit Wascheinrichtungen und Sanitätskästen ausgestattet. Natürlich bildete das Jugendrotkreuz Schüler auch in Erster Hilfe aus. Über die Jahre hat sich die Arbeit des Jugendrotkreuzes im Bezirksverband verändert: Im Laufe der 70er Jahre setzten sich die JRKler kritisch mit ihrem Verband auseinander und setzten sich verstärkt für den politischen Bildungsauftrag ein, der zusätzlich in der Ordnung des JRK verankert wurde. In den weiteren Jahren entwickelte sich das Jugendrotkreuz eher zu einem außerschulischen Jugendverband. Heute engagieren sich in Niederbayern und der Oberpfalz Kinder und Jugendliche im Alter von 6 bis 27 Jahren ehrenamtlich in den JRK-Gruppen. Ob Erste Hilfe, Berg- oder Wasserrettung, Streitschlichtung oder Spendensammeln: anderen Menschen helfen steht heute wie damals ganz oben auf dem Programm. Jugendarbeit ist das eine, die Arbeit an den Schulen ist heute wieder das andere Standbein. In den letzten Jahren wurde das Angebot für Schulen, beispielsweise der Schulsanitätsdienst oder das Streitschlichter-Programm, ausgebaut. Dabei übernimmt der JRK-Bezirksverband Niederbayern/Oberpfalz die strategische Federführung. Durch seine Ausschussarbeit setzt er sich zukunftsorientiert im BRK-Landesverband für die Interessen seiner Mitglieder ein. Im Rahmen von Aus- und Fortbildungen der Gruppenleiter erfüllt er seinen jugendpflegerischen Bildungsauftrag. Dazu gehört auch das „Bayerwaldforum“. Hier haben interessierte Jugendrotkreuzler die Möglichkeit, sich ihren individuellen Begabungen entsprechend einzubringen und weiterzubilden. In den jährlich stattfinden Bezirkswettbewerben stellen die Sieger der Kreiswettbewerbe in verschiedenen Altersklassen ihre Kreativität sowie ihr Rotkreuz-Wissen in Theorie und Praxis unter Beweis. Bei den Wettbewerben geht es jedoch nicht nur darum, Vergleiche anzustellen, sondern auch der Spaß und das Miteinander kommen nicht zu kurz. Im Vordergrund der ganzen Arbeit des Jugendrotkreuzes im Bezirksverbandes Niederbayern/Oberpfalz steht heute wie damals das gemeinsame Ziel, mit vereinten Kräften im Zeichen der Menschlichkeit zu handeln.