Notfalldarstellung

Es ist doch jedes Mal das Gleiche. Die Zeit vom Schminken bis zum Übungsbeginn ist immer zu kurz, egal wie lange man vorher anfängt.

Michael Zang
Michael Zang
2/2008

Nachdem die letzten Mimen ausgelegt und mit frischem „Blut“ versorgt wurden, sind auch schon die ersten Martinshörner zu hören. Übungsbeginn – Pause für die Notfalldarstellung (ND)? Weit gefehlt. Auch wenn jetzt die Hauptarbeit bei den Übungsteilnehmern liegt, so muss die ND trotzdem aktiv bleiben. Der Schminker darf seinen Mimen nicht aus den Augen lassen, und muss für die Sicherheit des Mimen sorgen. Wie oft ist es schon vorgekommen, dass ein übereifriger Sanitäter oder Arzt der Meinung war, einen echten Zugang zu legen. Auch kommt es immer mal vor, dass außergewöhnliche Rettungsmethoden ausprobiert werden sollen. Dies sollte unbedingt im Vorfeld mit dem Leiter ND und dem Mimen abgeklärt werden. Nicht jeder Mime ist bereit, etwas riskantere Manöver mit zu machen. Aber auch auf „Kleinigkeiten“ ist zu achten, z.B. dass der Mime ordnungsgemäß auf der Trage festgeschnallt wird, oder dass er vor dem Sichtungszelt nicht in die pralle Sonne gelegt wird. Um diese vielfältigen Aufgaben abdecken zu können, ist es notwendig, dass der Schminker am Ort des Geschehens präsent ist. Oftmals ist die Übung in einem alten, abbruchreifen Haus. Deshalb ist es notwendig, dass auch die Schminker persönliche Schutzmaßnahmen treffen. Nachdem der Schminker für die Sicherheit des Mimen verantwortlich ist und berechtigt ist, in das Geschehen einzugreifen, sollte deutlich sichtbar sein, dass er von der ND ist. Westen mit Rückenschild sind dabei sehr hilfreich.
Findet die Übung an sehr heißen Tagen statt und sind die Mimen der Hitze ausgesetzt (z.B. Massenkarambolage auf einer Straße), sollte der Leiter ND seine Mimen auch während der Übung (bei einer passenden Gelegenheit, z.B. vor dem Sichtungszelt) mit Getränken versorgen.