Ein humanitäres Konzert KlassikKlassik

Musik über den Zustand der Welt: 1.200 Schüler aus ganz Schwaben haben ein Konzert in der Stadthalle Gersthofen besucht. Hat das etwas mit dem Roten Kreuz zu tun?

BRK-Bezirksverband Schwaben
BRK-Bezirksverband Schwaben
2/2008

In diesem Fall schon, denn angeboten wurde den schwäbischen Schülern ein humanitäres Kulturprojekt und zwar vom Roten Kreuz.
Kinder und Jugendliche treten mit den Themen Krieg, Tod, Pazifismus, Rassismus und Humanität in unterschiedlichster Form, oftmals unbewusst, in Kontakt. Diese Themen sind für Schüler „schwere Kost“.
Der Bezirksverband Schwaben des Bayerischen Roten Kreuzes hat Schülern im Regierungsbezirk Schwaben die Möglichkeit geschaffen, sich mit diesen Themen intensiv und selbstkritisch auseinander zu setzen. Schulen wurden aufbereitete Inhalte für entsprechende Unterrichtseinheiten zur Verfügung gestellt und rund um den Weltrotkreuztag 2008, am 8. und 9. Mai, ein Konzerterlebnis der besonderen Art angeboten. Krieg, Tod, Pazifi smus, Rassismus und Humanität sind nämlich jene Themen, welche die im Konzert gespielten Stücke zum Inhalt haben und die durch die Medien Musik und Bild getragen wurden. Schulen die sich am Projekt beteiligen wollten, mussten sich verpfl ichten, das Konzert thematisch in mindestens vier Unterrichtseinheiten vorzubereiten. Rund 1.200 Schüler und 50 Lehrer aus schwäbischen Schulen aller Schularten haben sich an unserem Projekt aktiv beteiligt und letztlich am Konzert teilgenommen.

 

Jede Zeit hat ihre Musik - und jede Musik hat ihre Freunde.

Das humanitäre Kulturprojekt KlassikKlassik hat Musikstücke aus verschiedenen Epochen zusammengebracht und miteinander verbunden. Ernsthaft und unterhaltend entstand eine gleichwertige Ebene zwischen klassischer Musik und Klassikern der neueren Musikgeschichte. Songs der Beatles, Pink Floyd, Bob Dylan oder Simon & Garfunkel sind bereits legendär und durchaus vergleichbar mit Musikstücken von Mozart, Brahms oder Schubert. KlassikKlassik stellt beide Musikwelten bewusst gegenüber und macht gezielt auf die Gemeinsamkeiten aufmerksam. Jedes einzelne Musikstück wurde von den Musikern anmoderiert und in seiner Entstehung sowie Bedeutung erläutert.
Mit dem Projekt KlassikKlassik, wurde ein wertvolles Gesamtkunstwerk geschaffen, das mit Hilfe von Musik und Kunst junge Menschen erreichen und bewegen sollte. Dies ist auf überwältigende Art und Weise gelungen, der Applaus („standing ovations“) am Ende der Konzerte hat dies eindrucksvoll belegt. Ziel des Projektes war es, junge Menschen zum Nachdenken anzuregen und zu bewegen, einen eigenen individuellen Beitrag zur Umsetzung des Themas zu leisten, bspw. dadurch ein humanitäres soziales Engagement für sich abzuleiten. Nach dem Konzert sollen durch Lehrer Eindrücke und Ideen von Schülern gesammelt werden, wie die Gesellschaft der Zukunft durch ihren Beitrag verbessert werden könnte. Dargeboten wurde das Konzert von den beiden Voralberger Musikern und Pädagogen Ekkehard Breuss und Bertram Stolz, die sich in den vergangenen elf Jahren unter dem Namen Orpheus2 einen ausgezeichneten Ruf im deutschsprachigen Raum erarbeitet haben. In Kooperation mit Konz.art, professionellen Musikern aus führenden Orchestern und Kammermusikensembles, waren die Künstler in der Lage kammermusikalisch bis orchestral zu wirken.
Plastisch wurden die Themen zusätzlich von bekannten bildnerischen Künstlern, u.a. von Harald Gfader, in bearbeiteten Stahlplatten für das Publikum umgesetzt und präsentiert. Insgesamt half dieses Projekt auch wesentlich mit, eine Weltkernaufgabe des Roten Kreuzes, nämlich die Vermittlung der Grundgedanken des Humanitären Völkerrechts sowie von Menschenrechten (Verbreitungsarbeit), innovativ und attraktiv zu realisieren. Unterstützend haben wir daher im Vorfeld der Konzerte die Rotkreuzgemeinschaften und deren Arbeit präsentiert sowie einen 15minütigen Film über die Entstehung, Aufgaben und Werte des Roten Kreuzes gezeigt.
Der Blutspendedienst des Bayerischen Roten Kreuzes hat dieses humanitäre Kulturprojekt für Schüler gefördert – auch er konnte sich den Schülern vorstellen. Darüber hinaus hat der BRK-Bezirksverband Schwaben die Gelegenheit am Abend des Weltrotkreuztages und 180. Geburtstages des Rotkreuzgründers Henry Dunant genutzt, mit einem separaten Konzert rund 350 ehrenamtlichen und hauptberuflichen Rotkreuzlern mit diesem humanitären Konzert Danke zu sagen für Ihre Arbeit zu Gunsten der Rotkreuzidee.
 

Ein Schüler hat unser Projekt mit seinen Worten vielleicht am eindrucksvollsten zusammengefasst: „Das hätte ich dem Roten Kreuz nicht zugetraut.“