Erste Hilfe bei Sport- und Spielunfällen

Schulsanitäterin Michaela erklärt wie's geht

Michaela Fuchs
2/2018

Huhu!
Ich heiße Michi, ich bin 16 Jahre alt und seit 7 Jahren im Jugendrotkreuz in Weilheim. Seit der 8. Klasse engagiere ich mich im Schulsanitätsdienst.

Gerade im Schulalltag kommt es sehr häufig zu Unfällen und Verletzungen, besonders im Sportunterricht oder beim Spielen auf dem Pausenhof. Hier bin ich als Schulsanitäterin gefragt, um Erste Hilfe zu leisten. Welche Verletzungen mir in meiner „Karriere“ schon begegnet sind und wie ich und auch ihr in diesem Fällen richtig handelt, möchte ich euch gerne zeigen.

Verstauchter Knöchel

WAS IST PASSIERT:

Ihr kennt bestimmt alle die großen Kästen aus dem Sport- und Turnunterricht, über die man klettern oder sogar springen soll. Oft passieren beim Versuch dieses Hindernis zu überwinden, kleinere und größere Unfälle.

Ein Mädchen kam beim Sprung aus ca. 1 Meter Höhe vom Kasten unglücklich auf dem Boden auf und verstauchte sich dabei den Fuß. Dieser schwoll an und schmerzte sehr.

WIE KANNST DU HELFEN:

Um die Schmerzen zu lindern und die Schwellung zu behandeln hilft dir die PECH-Regel:
Pause – Der Fuß muss sofort ruhig gestellt werden und sollte nicht mehr durch Auftreten Belastet werden.
Eis – Betroffene Stelle kühlen. Wichtig! Die Eispackung nie direkt auf die Haut legen, sondern immer in etwas einwickeln.
Compression – Das Anlegen eines so genannten Kompressionsverbandes verhindert, dass der Fuß weiter anschwillt.
Hochlagern – Das verletzte Bein sollte hochgelagert werden, wenn möglich über Herzhöhe. Dadurch wird der Fuß entlastet und die Schwellungen und die damit verbundenen Schmerzen werden gemildert.

Asthmaanfall

WAS IST PASSIERT:

Ebenfalls Teil des Sportunterrichtes ist das Laufen. Ausdauerläufe sind oft sehr anstrengend und viele ringen während und besonders nach dem Lauf um Luft.

Ein Junge mit bekanntem Asthma überanstrengte sich bei einem 12-minütigen Lauftraining und erlitt einen akuten Anfall. Anzeichen dafür waren schwere Atemprobleme und Luftnot. Außerdem konnte man beim Ausatmen ein Pfeifgeräusch hören.

WIE KANNST DU HELFEN:

Wichtig ist es Ruhe zu bewahren. Nur so kannst du selbst deinen Patienten oder deine Patientin am besten beruhigen.
Atemübungen – Versucht gemeinsam ganz ruhig ein- und auszuatmen. Helfen kann auch die so genannte „Lippenbremse“. Dabei atmet man ganz normal durch die Nase ein. Beim Ausatmen pustet man dann die Luft langsam durch die leicht zusammengepressten Lippen aus.
Atemunterstützende Körperhaltung – Ein leicht nach vorne gelehnter Oberkörper aktiviert die Atemhilfsmuskulatur und das Atmen fällt leichter. Setze den Patienten hin und lasse ihn die Unterarme auf seine Oberschenkel stützen.
Asthmaspray – Vielleicht hat dein Patient oder deine Patientin einen Inhalator mit einem Medikamentbei sich. Unterstütze dabei, diesen zu verwenden.

Wichtig! Verschlechtert sich der Zustand, musst Du den Rettungsdienst rufen. Es handelt sich dann um einen NOTFALL!

Kopfplatzwunde

WAS IST PASSIERT:

Gerannt wird auch auf dem Pausenhof, nur aufpassen sollte man, dass man nicht aus Versehen in etwas oder in jemanden hineinrennt.

Zwei Jungen waren übermütig und kollidierten beim Rennen.Während der eine Junge mit einer Beule davon kam, erlitt der andere eine Platzwunde am Kopf.

WIE KANNST DU HELFEN:

Eine Platzwunde erkennst du vor allem daran, dass diese stark blutet.
Oberkörper aufrecht – Mindestens 30° damit nicht zu viel Blut in den Kopf fließt.
Druckverband – Um die Blutung zu stoppen legt man einen Druckverband an. Das geht besonders schnell und einfach mit einem Dreiecktuch und zwar
so:

So einfach geht ein Dreiecktuchverband am Kopf

Wichtig! Bei einer Kopfverletzung sollte man unbedingt einen Arzt aufsuchen!

Mitmachen?

Einen Schulsanitätsdienst gibt es inzwischen an über 1000 Schulen in ganz Bayer…