Ein FSJ in der BRK-Jugendarbeit

„Vielfalt im BRK“ heißt die Reihe, die immer aufs Neue die Facetten der Rotkreuz-Arbeit in Bayern vorstellt und aufzeigt, dass ein Engagement im Roten Kreuz weit mehr als „Pflaster kleben“ bedeutet.

baff / Amelie Guggenberger
Amelie Guggenberger
3/2014

Die baff sprach mit Amelie Guggenberger (20 Jahre), die ihr Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) im Bereich der Jugendarbeit des BRK-Kreisverbands Rosenheim absolvierte.

Schön, dass du dir zeit genommen hast, um der baff-Leserschaft etwas über Dein FSJ zu erzählen. Doch was genau ist ein FSJ, was sind die Voraussetzungen dafür und wie lange dauert es in der Regel?

Hallo liebe baff, das habe ich natürlich gerne gemacht. Ein FSJ ist ein Freiwilliges Soziales Jahr. Es dauert in der Regel 12 Monate, eine Verlängerung auf 18 Monate ist aber auch möglich. Die Voraussetzungen sind ganz unterschiedlich.  Generell  kann  man  ein  FSJ  bis  zum  27. Lebensjahr machen. Manche Einrichtungen wollen allerdings eine/n FSJler/in mit Führerschein der/die mindestens 18 ist. So war’s bei mir.

Wie bist Du auf die idee gekommen, in der BRK-Jugendarbeit Dein FSJ zu absolvieren. War die Jugendarbeit Neuland für Dich?

Neuland ist die Jugendarbeit für mich definitiv nicht.;) ich bin seit 2004 ehrenamtlich bei der Wasserwacht und seit 2013 auch als Jugendleiterin aktiv. So bin ich auch zu meiner FSJ-Stelle in der Jugend gekommen, denn nach dem Abi war  klar,  ich  will  ein  FSJ  in der Kinder- oder  Jugendarbeit machen.

Was genau waren Deine Aufgaben in der Jugendarbeit in Rosenheim?

Mein Aufgabengebiet war ziemlich groß. unter anderem  war  ich  für  die  Vorbereitung von Kreisausschusssitzungen und Jugendleitersitzungen zuständig, durfte Wettbewerbe von Jugendrotkreuz und Wasserwachtjugend planen. Außerdem  gehörten  die  Trau-Dich-  und  Juniorhelferkurse zum Tagesplan. Hier fuhr ich in Kindergärten und Schulen im ganzen Landkreis und bildete die Kinder in Erster Hilfe aus. Ein anderer Bestandteil war auch die Notfalldarstellung bei großen Übungen. Ganz toll war auch, dass ich mir selbst Projekte für unsere Kinder überlegen durfte.

Wie sah ein typischer Tagesablauf aus?

Den  typischen  Tagesablauf  gab  es  eigentlich  gar nicht. Meistens begann der Tag in der früh im Büro, wo ich meine E-Mails aufarbeitete und meine Aufgaben für den Tag festlegte. oder auch in einer Schule oder einem Kindergarten, um einen Kurs abzuhalten. unterm Tag war der Kontakt zum  Ehrenamt,  also  der  Kreisjugendleitung  Wasserwacht und auch den Leitern der Jugendarbeit wichtig. Hier bekam ich dann meine neuen Aufgaben. Das tolle war wirklich, jeder Tag bei uns war anders.

Top und Flop. Was war Dein schönstes und Dein herausforderndes Erlebnis während des Einsatzes?

Puh, eine wirklich schwierige Frage. Die schönsten Momente  waren  die  Kurse  in  den  Kindergärten und Schulen, aber auch die Wettbewerbe. Die sind wirklich immer ein Spektakel, vor allem  auch, weil wir ja in Rosenheim einen Kreiswettbewerb der  Wasserwachtjugend haben, der  größer ist als ein Landeswettbewerb. Und da wären wir glaub ich auch schon beim herausforderndsten Erlebnis. Wir durften  heuer  den  Landeswettbewerb  der  Wasserwachtjugend in Wasserburg ausrichten. Das war für mich ein wirklich anstrengendes Wochenende, bei dem natürlich alles stimmen musste.

Fünf Erfahrungen oder Kompetenzen fürs Leben, die du aus dieser Zeit mitnimmst, dürfen im „Koffer der persönlichen Erfahrungen“ nicht fehlen. Welche sind das bei Dir?

Ganz klar. Verantwortung tragen, selbstständig sein, Spaß an der Arbeit, immer positiv denken und zu guter Letzt, allzeit offen sein für neues.

Wie prägt das FSJ in der Jugendarbeit Deinen beruflichen Werdegang?

Sehr, denn ich bin weiterhin im BRK-Kreisverband Rosenheim in der Jugendarbeit tätig. Seit Oktober 2014 studiere ich in teilzeit zwei Tage „Soziale Arbeit“ an der Hochschule München, während ich an den anderen drei Tagen im Kreisverband für die Jugendarbeit zuständig bin. Also ein duales Studium.

Nach der Schultheorie in die Praxis: Welche drei Tipps möchtest Du FSJ-interessenten im sozialen Bereich mit auf den Weg geben?

Ganz wichtig – Macht Euer FSJ in einem Bereich, der Euch interessiert. und glaubt mir, beim BRK gibt es in fast jedem sozialen Tätigkeitsfeld eine FSJ-Stelle. Und natürlich niemals vergessen: Habt Spaß, lernt neue Leute kennen und  sammelt  viele  tolle  neue  Erfahrungen!  Oh  ich  glaube, das waren jetzt vier ;)

Wer sich für einen Freiwilligendienst (FSJ oder BFD) im BRK interessiert