JRK - (M)ein Herzensanliegen

 

Seit 2013 steht Brigitte Meyer als Vizepräsidentin des Bayerischen Roten Kreuzes an der Verbandsspitze. Weil Sie von der lebhaften JRK-Arbeit begeistert ist und u.a. die Vorsitzende der Kinderkommission des Bayerischen Landtags war, setzt Sie sich ganz besonders für den Jugend- und Nachwuchsverband ein. Die baff wollte Frau Meyer genauer kennenlernen.

N.N.
privat
1/2015

Liebe Frau Meyer, als BRK-Vizepräsidentin kann man eine Menge bewegen. Wie kommt es, dass Ihnen das Jugendrotkreuz und dessen Begeisterung fürs Helfen ganz besonders am Herzen liegen?

 

Junge Menschen, die einen Sinn für das Gemeinwesen haben und sich schon in jungen Jahren sozial engagieren, beeindrucken mich in besonderer Weise und ich unterstütze sie in diesen Aktivitäten leidenschaftlich wo immer ich kann.

Während der letzten BJRK-Landesversammlung haben Sie die rund 80 Delegierten ermuntert, sich stärker für eine Zusammenarbeit mit geflüchteten Kindern und Jugendlichen im JRK zu engagieren. Wie stellen Sie sich die Rotkreuz-Jugendarbeit mit jungen Geflüchteten konkret vor?

 

Ich stelle mir z.B. vor, dass die JRK-Gruppen vor Ort ihre vielfältigen Angebote für Flüchtlingskinder öffnen. Das kann durch Infokampagnen – im Idealfall im Zusammenwirken mit der Presse – durch Aushang oder durch Besuche und persönliche Ansprache in den Wohneinrichtungen der Asylbewerberinnen und Asylbewerber geschehen. Jugendliche sind da ja sehr kreativ und für geflüchtete Kinder ist so ein „Aufgenommen werden“ in den JRK-Gruppen ganz sicher von unschätzbarem Wert.

Den Weg ins Rote Kreuz finden – laut einer Studie* – mehr als 40 % über den Freundeskreis und Schulsanitätsdienst. Zudem ist die Zahl** derjenigen gestiegen, die grundsätzlich zu einem Engagement in der Gesellschaft bereit sind. Wie möchten Sie junge Menschen für eine Aktivität im Roten Kreuz motivieren?

Indem man die Erkenntnisse aus der Studie nutzt. Überall dort, wo wir begeisterte JRK-Mitglieder und engagierte Gruppen haben, müssen wir sie mit ihren Ideen und Angeboten „nach draußen schicken“, mit öffentlichen Veranstaltungen, mit besonderen Gruppenaktivitäten. Begeisterung steckt an – und wenn das Engagement im Freundeskreis diesen „Dominoeffekt“ hat, dann muss man sich diese Erfahrung zunutze machen.

Der Geist von Henry Dunant :-) erscheint und möchte Ihnen drei Wünsche für die Jugend im Roten Kreuz erfüllen. Welche sind das?

Ich wünsche mir:

1. dass die tollen kreativen Ideen, die ich im JRK gefunden habe, zu vielen neuen Mitstreitenden führen,

2. dass das JRK die lebendige Jugendorganisation bleibt, die sich auch nicht scheut, kritische Fragen zu stellen und ihre Meinungen und Vorstellungen mutig einbringt,

3. dass es im JRK eine breite Bereitschaft und viele tolle Ideen gibt, die dazu beitragen, dass möglichst viele geflüchtete Kinder und Jugendliche ein bisschen Halt in unserer Gesellschaft erfahren können.