Erste Hilfe Kurs mit Geflüchteten

Diesmal wurde nicht auf Deutsch unterrichtet, sondern auf Englisch mit einem Übersetzer. Die Zielgruppe dieses Kurses waren Geflüchtete aus Eritrea, die nun in Ortschaften in unserem Kreisverband leben.

Entstanden ist die Idee vor Ort bei einem Deutschkurs mit den Geflüchteten, da die Deutschlehrerin die Frau eines Erste-Hilfe-Ausbilders ist. Wie konnte der Kurs gelingen? Die Geflüchteten sprechen noch nicht so gut Deutsch, dass sie an einem regulären Kurs teilnehmen können. Und keiner der Ausbildenden spricht eine der Sprachen der Eritreerinnen und Eritreer. Die Lösung war, dass ein Geflüchteter den Kurs aus dem Englischen übersetzte.

Teils freudig, teils mulmig wartete der Ausbilder, ein junger Mann aus dem Jugendrotkreuz, auf die Geflüchteten. Wird es mit der Verständigung klappen? Wird es dem Ausbilder gelingen die Begeisterung für die Erste Hilfe zu transportieren, ohne sich direkt mit den Geflüchteten unterhalten zu können? Es kamen pünktlich auf die Minute 13 Männer zwischen 17 und 43 Jahren. Und alles klappte super! Die Teilnehmenden waren ausgesprochen freundlich und hochmotiviert etwas zu lernen. Auch die Verständigung über den Übersetzer funktionierte ausgezeichnet bis auf ein paar kleine Vokabelprobleme. Allerdings hatten wir vom BRK nicht daran gedacht, dass es verschiedene Vorstellungen gibt je nach den bisherigen Erlebnissen mit medizinischer Versorgung. So war es für die Teilnehmer neu, dass man amputierte Körperteile aufsammeln und auch versorgen muss, weil diese wieder angenäht werden können. Ebenso waren Gegenstände wie das Warndreieck noch nicht bekannt.

In den Pausen wurde etwas privater geredet, auch ein wenig auf Deutsch. Einige Teilnehmende berichteten auch über ihre Beweggründe für die Flucht. So lernte der JRKler an diesem Tag einiges für ihn Neues. Zum Kursende überreichten die Teilnehmenden mit einer herzlichen Geste als Dankesgeschenk ein selbstgemaltes Bild und eine Karte, auf der alle unterschrieben hatten. Auch wurden als Andenken noch Fotos miteinander gemacht. Weitere Kurse sind schon in Planung, da beide Seiten von diesen gemeinsamen Kurserlebnissen profitieren können.