Notfalldarstellung Modul 3

 

Dann kommt der Einsatzbefehl. An der Einsatzstelle findet die Besatzung eine gespenstische Situation vor. Im Autobahntunnel wabern Rauchschwaden durch die Röhre. Aus den Lautsprechern dröhnt erbarmungslos eine Stimme, die die Anwesenden auffordert Ruhe zu bewahren. Mehrere Fahrzeuge stehen ineinander verkeilt auf der Fahrbahn. Im Inneren blutüberströmte Fahrzeuginsassen. Auf der Straße liegen Verletzte, verstört laufen andere auf der Straße umher. Ein Reisebus liegt auf der Seite, im Inneren sind einige Dutzend Verletzte und Betroffene zu erkennen. Zum Glück ist dies alles nur eine Übung. Aber wer organisiert sowas? Um die Einsatzkräfte auf solche Notfallsituationen perfekt vorzubereiten, müssen sich so einige Menschen im Vorfeld viele Gedanken machen. Für die Verletzten und die Requisiten sind die Notfalldarsteller zuständig. Schon Wochen vorher haben Treffen stattgefunden. Alle Beteiligten legten ihre Ideen auf den Tisch. Aufgabe der Notfalldarstellung (ND) war dabei zu sondieren, was möglich ist und was nicht. Um dieses Wissen zu erlangen bietet die ND einen Aufbaulehrgang an: „Modul 3: Vorbereitung und Durchführung von Übungen und Notfallsituationen“. Ende Dezember 2014 war es soweit. In Rummelsberg bei Nürnberg wurde dieser Lehrgang als Pilotlehrgang für das DRK-Generalsekretariat zum ersten Mal angeboten. In Rollenspielen und Gruppenarbeiten wurden alle möglichen Situationen und Geschehnisse erarbeitet. Vom ersten Vorbereitungstreffen, dem Brainstorming der Notfalldarstellenden, Vorortbegehung, Gefahrenbeurteilung, Vorbereitung des Schminkraumes, Registrierung der Darstellenden, Vorbereitung der Übungssituation, Durchführung der Übung bis zur Nachbereitung reichte die Palette der Themen. Aber auch auf Gefahren, Körpersprache, Rechte und Aufsichtspflicht und die Zusammenarbeit mit Dritten gingen die Referierenden ein. Die Teilnehmenden brachten zum Teil sehr viel Erfahrung aus der ND mit. So wurden viele konstruktive Diskussionen geführt. Aber auch der Erfahrungsaustausch kam nicht zu kurz. So wurden – nach dem offiziellen Lehrgangsende – viele Erlebnisse aus bereits vorbereiteten Übungen diskutiert und reflektiert. Nun fließen die Erfahrungen dieses Wochenende in die Umsetzung der offiziellen Lehrunterlage mit ein. Wir Bayern können stolz auf uns sein: Wir waren die „Versuchskaninchen“ und unsere Meinungen und Erfahrungen werden zukünftig in Deutschland bei den „Modul 3“-Lehrgängen gelehrt. An dieser Stelle noch einmal ein dickes Dankeschön für diesen konstruktiven, harmonischen und produktiven Lehrgang.

 

Michael Zang
Michael Zang
1/2015