30 Jahre JRK
Wohl ein Grund, einmal eine Rückschau zu halten.
Denn hier in Bayern wurde am 18. Oktober 1947 die erste Jugendrotkreuzgruppe
nach dem Krieg ins Leben gerufen und, was damals noch
erforderlich war, von der amerikanischen Besatzungsmacht mit einer Genehmigung ausgestattet.
Dieses geschichtliche Ereignis geschah in Memmingen im Allgäu und war die Geburtsstunde des Jugendrotkreuzes nach dem Krieg.
Aus den Anfängen etwa um 1925 entwickelt sich das Jugendrotkreuz mit einer Zwangspause zwischen 1936 bis 1945. Nach dem Krieg wurde von den "Männern der ersten Stunde" das Rote Kreuz wieder aufgebaute Was das damals hieß, können nur die ermessen, die damals dabei waren. Die Besatzungsmächte hatten alle Organisationen verboten, und so war es ein kleines Wunder, daß die Amerikaner als erste das Rote Kreuz wieder genehmigten. Am 27. Juli 1946 wurde das Bayerische Rote Kreuz von der amerikanischen Besatzungsmacht(mit den Auflagen des Hauptquartiers der 3. US-Armee zum Leben erweckt. Die erste Landesversammlung fand am 11. und 12. April 1947 zu Ingolstadt im alten Schloß statt. Hier wurden die 60 Paragraphen der neuen Satzung unter großem Beifall in 2 1/2 Stunden einstimmig angenommen. Das Bayerische Rote Kreuz war damit als erste Rotkreuz-Institution der westlichen Besatzungszonen gegründet. Schon ein halbes Jahr später wurde das Jugendrotkreuz gegründet, und so können alle Jugendrotkreuzler in diesem Jahr auf ein 30-jähriges Bestehen ihres Verbandes zurückblicken. 30 Jahre, das ist schon etwas und das Jugendrotkreuz hat sich in dieser Zeit zu einem großen Jugendverband gemausert. Etwa 70.000 Jugendliche in den 14 Landesverbänden haben sich dem Leitgedanken des Jugendrotkreuzes verschrieben. Dieser Leitgedanke heißt heute wie vor 30 Jahren: "Ich diene".
Aber nun noch ein bißchen JRK-Geschichte:
Aller Anfang war schwer ! Dieses bekannte Sprichwort galt auch besonders für das JRK im Jahr 1947. Von den Siegermächten argwöhnisch beobachtet aber trotzdem unterstützt, gelingt mit Hilfe von außen doch der Aufbau. Hierbei tun sich besonders die JRK-Verbände von Österreich und Amerika als Helfer in der Not hervor. Zu erwähnen wäre hier besonders die Beauftragte des Amerikanischen Jugendrotkreuzes für die US-Zone, Miss Alice G. Gillen. Bis 1950 halfen Miss Gillen und das American Junior Red Cross dem Jugendrotkreuz beim Aufbau. Die Jahre gingen ins Land und das JRK erstarkte von Tag zu Tag.
Immer mehr Jungen und Mädchen schlössen sich ihm an. Die Jugendrotkreuzler waren gewillt, etwas zu tun und zu helfen. Das Jugendrotkreuz übernahm Hilfs-und Unterstützungsaufgaben im Ausland. In Griechenland unterstützte und baute das JRK ein Behindertenzentrum. In jüngster Zeit wurde in Benin (früher Dahome) ein Jugendzentrum gebaut. Bei Katastrophen sprang das JRK ein, wie in Italien und Rumänien so auch in der Türkei und in Guatemala. Das JRK half wo es nur ging, vernachlässigte aber nicht seine eigene Ausbildung und ist heute auch für die Sanitätskolonnen und Frauenbereitschaften eine Hilfsmannschaft, die im Notfall schnell und beherzt eingreift. Heute nach 30 Jahren kann das JRK auf hervorragende Leistungen zurückblicken. Es wird aber nicht rasten und ruhen, sondern weiter seinem
Leitgedanken treu bleiben, so dass es in den nächsten 30 Jahren immer heißt: Ich diene…
Der BRK-Präsident zum 30sten Jubiläum
Herzlichen Glückwunsch unserem Jugendrotkreuz, das über 30 Jahre hindurch jung geblieben ist und mit viel jugendlichem Schwung die zahlreichen Hürden überwunden hat, die sich vor ihm auftürmten. Ich bin stolz auf diese Gemeinschaft des Bayerischen Roten Kreuzes und auf jeden einzelnen, der sich ihr anschließt: Denn nur wenn viele mit Begeisterung dabei sind, bleibt das Jugendrotkreuz auch in den kommenden Jahrzehnten hilfsbereit, tatkräftig - und jung !
