Wer ist Meister auf 2 Rädern?

Das wollten die Germeringer und Unterpfaffenhofener JRK-Jugend 1976 feststellen.

Willi Huber
2/1976

Deshalb wurden selbstangefertigte Plakate im ganzen Landkreis verteilt und ein kurzer Artikel im Gemeindeanzeiger lud die Bewohner ein. Vor allem die Teenager sollten prüfen, was für ein großer Meister sie auf ihren zweirädrigen Fahrgestellen sind. Am Freitag fuhr dann auch noch ein VW-Bus (von den Coca-Cola Werken ausgeliehen) mit JRK-Plakaten und Lautsprecher ausgerüstet, durch die stillen Vororte und die belebteren Zentren von Germering und Unterpfaffenhofen„ und maohe die Bevölkerung nochmal auf die am Samstag stattfindende Veranstaltung aufmerksam. Am Samstag, dem 22.5.76 endlich, standen die Mädchen und Jungen, 60 an der Zahl, mit frischpolierten Fahrrädern und 50 Pfennig Startgebühr erwartungsvoll auf dem Fest Spielplatz in Germering. Ein Regenguss in der Frühe ließ manche zweifeln, ob sie hingehen sollen oder nicht, aber als in Bayern 3 nochmal auf das Turnier hingewiesen und eingeladen wurde, packten auch die letzten Zweifler ihre Fahrräder. Die Startnummern (von einem Sportgeschäft gestiftet) wurden verteilt und der erste "Meister" wird aufgerufen. Ein Polizist prüft das Fahrrad, ob es verkehrssicher und in Ordnung ist. Fehlt irgendetwas, gibt es Punkte und bei 9 Punkten darf man nicht starten. Nach der Kontrolle, aber noch vor der Fahrt hat der Teilnehmer von der Startlinie aus auf circa 10m Entfernung abzuschätzen, ob er mit seinem Fahrrad durch das aus zwei Stangen gebildete Tor fahren kann oder nicht. Danach kam. eine Gleichgewichtsübung über ein schmales Spurbrett, das der Teilnehmer ohne Ausgleiten passieren musste. Bei der 3. Station sollte das sichere Linksabbiegen auf der Straße trainiert werden. Der Fahrer musste mit einer Stange von ca. 4m Länge in der linken Hand haltend einen Kreis fahren und anschliesanschliessend in die Achterbahn einbiegen. Der Achter wurde mit 150 Bauklötzen gebildet und es war schon eine kleine Meisterleistung, da durchzukommen ohne einen Klotz umzuwerfen, zumal die Spur nur 50 cm breit war. Bei der Torkombination galt es, möglichst ruhig und genau durchzufahren. Die nächste Station verlangte von dem Teilnehmer wieder äußerste Konzentration, wenn er im Slalomstil die Tore passieren wollte, ohne Ausrutscher. Das Schrägbrett, die letzte Station, bereitete manch einem Schwierigkeiten, weil das Brett durch den Regen sehr nass geworden ist. Hatte die "Meisterin" oder der "Meister" alle Hindernisse auf seiner Ralleyfahrt überwunden, musste sie bzw. er noch bis 13 Uhr warten, bis er seine Leistung im Vergleich zu anderen erfuhr. Die Sieger bekamen schöne Preise (von Geschäftsleuten gestiftet) und eine Urkunde.

Sieger war: Thomas Kamersin mit 0,56 Sek (1 Fehler).

Wir gratulieren dem Meister auf zwei Rädern in Germering und Unterpfaffenhofen. Alle, die Veranstalter, die Helfer, die Teilnehmer und die Zuschauer, hatten viel Spaß und man nahm sich vor, dieses Turnier wieder einmal durchzuführen.