Across 2006

Zum achten Mal lud das schweizerische Jugendrotkreuz dieses Jahr zu seinem internationalen Jugendcamp ein. Rund 70 Jugendliche verbrachten die Woche vom 5. - 12. August 2006 zusammen im Pestalozzidorf in Trogen bei St. Gallen.

Stefan Berr
Stefan Berr
3/2006

Die Acrossies kamen aus der halben Welt, nämlich aus Schweden, Irland, England, Litauen, Kirgisistan, Kasachstan, Russland, Tschechien, Italien und Spanien - und sogar aus Thailand war eine Vertreterin angereist. Deutschland vertraten drei Teilnehmer aus dem Kreisverband Straubing-Bogen, Julia Wallner, Franziska Henneberger und als Teamer für den Workshop „Projektmanagement“ Stefan Berr. Die Workshops befassten sich mit Themen wie Erste Hilfe, Wasserrettung, „Warum gibt es Krieg“ sowie „Was macht mich glücklich“ und dem Erstellen einer Campzeitung. Von der vergangenen WM wurde die Idee des „Panninibüchleins“ übernommen und so erhielt am Samstag als Erstes jeder Teilnehmer ein leeres Heftchen in dem man die Passbilder der anderen Acrossies einkleben konnte und diese ein paar Zeilen hineinschreiben konnten. Die ersten zehn Bilder wurden verteilt und schon war das Eis gebrochen. Wir waren auf insgesamt drei Häuser verteilt untergebracht, in denen gemeinsam gegessen und geschlafen wurde, was dazu beitrug dass man sehr schnell zu einer kleinen Familie zusammenwuchs und sich abends angeregte Spieleabende und sogenannte „Dinbreaks“, Mahlzeiten zwischen Dinner und Breakfast, entwickelten. Abwechselnd lud jedes Haus zu einer Party ein, so dass jeden Abend eine internationale Fete stattfand und die Nächte kurz waren. Ein Höhepunkt im Rahmenprogramm war der internationale Markt, auf dem sich alle Nationen präsentierten. Es gab Süßes aus der Schweiz, Geräuchertes aus Österreich, Oblaten aus Tschechien, Baked Beans aus England, Salami und Käse aus Griechenland und Rumänien, Rum aus Russland und vieles mehr. Die Nürnberger Bratwürstel mit Sauerkraut und das bayerische Bier fanden ebenfalls reißenden Absatz. Ein Besuch des Henry-Dunant- Museum im nahegelegen Heiden durfte natürlich nicht fehlen ebenso wie ein Ausflug in die Berge in eine Käserei. In der UNESCO-Weltkulturerbe-Stadt St. Gallen besuchten wir einen Laden der überproduzierte Lebensmittel oder Restposten zu günstigen Preisen an sozial schwächere Mitmenschen verkauft, bevor wir mit Shoppen und Sightseeing den Ausflugstag abschlossen. Auch der Henry-Dunant-Film wurde gemeinsam angeschaut und ein Verantwortlicher der Schweizer Entwicklungshilfegesellschaft referierte über seine Arbeit, Chancen und Probleme bei der Arbeit mit verschiedenen Kulturen. Immer wieder fand man auch Zeit für Spiel und Spaß zwischen den Workshops und dem Rahmenprogramm zur Auflockerung und zum Kennenlernen. Nicht zu vergessen die Jagd nach Pannini´s, von denen es täglich nur zehn Stück gab. Immer wieder sah man Grüppchen beim Kleben und Tauschen. Es war eine wunderschöne, unvergessliche Woche die wir alle miteinander verbrachten, es wurden viele Freundschaften geschlossen und der Abschied war schwer am Samstagmorgen. Gemäß des Mottos „Risk a look across“ haben wir viel über die Menschen, die Kultur und Sitten in anderen Ländern erfahren. Aber bei allen Unterschieden lernten wir, dass wir eines gemeinsam haben, den Wunsch, alle zusammen in Frieden und Freiheit zu leben - mit gegenseitigem Respekt und Toleranz. Ganz im Sinne von Henry Dunant und seiner Idee vom Roten Kreuz.