Alle anders, alle gleich?

„Come Together“ – Actionwochenende des JRK München für Menschen mit und ohne Behinderungen

Paul A. Polyfka
JRK München
3/2006

Kontinuität im Zeichen des Roten Kreuzes

2001 ging das Jugendrotkreuz München eine Kooperation mit der Offenen Behindertenarbeit (OBA) des Monsignore Bleyer Hauses in München-Pasing ein. Von Anfang an war es, so wie heute auch noch, ein spannendes Projekt, denn die Welten beider Gruppen finden eher parallel statt. Es gibt extra Schulen für Menschen mit Behinderungen, extra Arbeitsplätze und separate Freizeitangebote. Die Grundidee der „Come Together“ Aktionen ist es, beide Welten mehr zusammenzuführen und, da wo es möglich ist, miteinander zu verknüpfen.

Ein besonderes Highlight - Rafting auf dem Inn

Dieses Jahr, zum 5-jährigen Jubiläum, sollte die „Come Together“-Aktion etwas Besonderes werden. Und so war es auch. Nach langer Überlegungs- und Vorbereitungszeit KV München AAllllee aannddeerrss,, aallllee gglleeiicchh?? wurde aus der Aktion ein „Come Together“ Action-Wochenende. Die Action bestand aus einem wilden Rafting-Abenteuer auf dem Inn in Tirol. Vom 7. - 9. Juli 2006 trafen sich je 20 Teilnehmer der OBA und des Jugendrotkreuzes München auf einer spartanischen Pfadfinderwiese in Landeck/ Tirol. Nach dem Zeltaufbau, Abendessen und einigen integrativen Kennenlernspielen trafen zwei Rafting-Guides ein, um die letzten Details der Tour zu besprechen, denn am nächsten Tag sollte es losgehen. Gleich nach dem Frühstück begaben sich die Teilnehmer zum Headquarter der Rafting- Firma, um sich in hautenge Neoprenanzüge zu quälen und mit der nötigen Sicherheitsausstattung versorgt zu werden. Anschließend ging es gleich auf die Boote. Dank der fürsorglichen Betreuung der Rafting-Guides und dem sorgsamen Umgang der JRK-Mitglieder mit ihren behinderten Mitfahrern, vergingen die ersten eineinhalb Stunden auf dem Wasser wie im Fluge. Eine Wasserschlacht hier, einmal im Wildwasser treiben lassen da, und schon war man bei der Pausenstation angekommen. Hier war auch Endstation für fast alle OBAler, denn nur einer von Ihnen konnte schwimmen. Und von nun an sollte die Innfahrt noch rasanter werden. In den kommenden zwei Stunden mussten die Wagemutigen unzählige Stromschnelle und viele Hindernisse bewältigen, welche die gesamte Paddelkraft abverlangten. Der Sorgfalt der Bootsführer ist es zu verdanken, dass die Tour auf die Bedürfnisse beider Gruppen optimal zugeschnitten war. Nach der Ankunft waren alle erschöpft, aber glücklich, dieses Abenteuer mitgemacht zu haben. Man merkte auch sofort, dass diese kleine Unternehmung beide Gruppen richtig zusammengeschweißt hat.

Es geht weiter

Es reicht natürlich nicht aus, nur einmal im Jahr etwas gemeinsam zu unternehmen, wenn man die zwei Welten verknüpfen möchte. Daher sind die OBAler ein fester Bestandteil der Aktionen des JRK München. In den vergangenen fünf Jahren ist eine Partnerschaft herangewachsen, die schon lange einer Freundschaft gleicht.