Internationales Jugendrotkreuz-Turnier

Die "tollen Tage" von München sind vorbei; zu Ende das VI. Internationale Jugendrotkreuz-Turnier, zu Ende die Konferenz der europäischen JRK-Direktoren. Auch die Teilnehmer an den Anschlussprogram­men sind inzwischen wohlbehalten zu Hause gelandet.

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4/1973

Der Druck in den Magengruben des Veranstalters und der Organisatoren ist gewichen. Das Wetter war wie bestellt, die Stimmung unserer Gäste pfundig. Pfundig übrigens auch die vielen Helferinnen und Helfer (über 100 an der Zahl), die über 5000 freiwillige Einsatzstunden ableisteten. Die Organisation haute hin; so manchem fiel gar nicht auf, dass da etwas organisiert wurde. Was bleibt zurück, jetzt, da alles vorbei ist? Da wäre zuerst ein bisschen Stolz darüber, dass 22 Nationen ihre Ver­treter nach München schickten. Eine kleine Vorahnung von dem, was kommt wenn das nächste Turnier stattfin­det: 25 Nationen, 30 Nationen? Wer weiß! Ein wenig Angst vielleicht, ob sich die einzigartige Münchner Atmosphäre überhaupt noch einmal wiederholen oder gar überbieten lässt? Bezeichnend für die "Münchner Tage" dass nicht die Wettkämpfe das Wich­tigste waren. Begegnung mit der Ju­gend aus aller Welt, Gespräche und Erfahrungsaustausch: für die Teil­ nehmer war dies das Wichtigste. Raum für die persönliche Begegnung bot das Programm genügend. Freund­ liche und sprachenkundige Betreuungskräfte sorgten dafür, dass sich alle Gäste wohlfühlten. Eine Exkursion zum Schlier- und Spitzingsee ver­mittelte unvergessliche Eindrücke von der Landschaft Ober­bayerns und in die Lebensgewohn­heiten der "Baju­waren". Das all­gemeine Vorurteil vom grobschlächti­gen Bayern, dem ewig jodelnden Almhirten und der immer und zu jeder Zeit servierten Brotzeit war da recht schnell ab­gebaut. Auch nach den "typisch" drallen Münchner­innen hielten un­sere Gäste verge­bens Ausschau. Dafür fanden sie jedoch die wirk­lich typische bayerische Gast­freundschaft, die Gemütlichkeit und ein Land, das es versteht, seine vielschichtige Tradition zu be­ wahren.

Zum Abschied: Schmankerl aus Bayern

Schmankerl aus bayerischer Küche waren Hauptanzie­hungspunkt des Abschlußabends im "Haus internatio­nal". Über 400 Gäste stürzten sich hungrig über das kunstvoll auf­gebaute "bayeri­sche Büffet"; bald waren auch die letzten Tropfen edlen Hopfens ver­sickert. Abseits von dem aufregenden Trei­ben der Großstadt konferierten die europäischen JRK- Direktoren. Kochel am See war die Kulisse für diese Konferenz, die vor allem dem Erfahrungsaustausch und dem Erproben neuer Modelle für unsere Arbeit in den Schulen diente Bad Reichenhall, Berchtesgaden und Kaufbeuren, der Königsee, die Königschlösser Neu­ Schwanstein und Hohenschwangau wa­ren nur einige der Stationen für die Teilnehmer am An­schlußprogramm. Wegen der ausführ­lichen Berichter­stattung über diese Veranstaltungen in JRK und Erzieher und "jrk"- beschränken wir uns auf diese kurze Darstellung. Allen Helferinnen und Helfern, Be­treuungskräften, Schiedsrichtern und Organisatoren sagen wir an die­ ser Stelle ein herzliches Danke schön. Ohne sie alle wären das Turnier, die Konferenz und die Anschlussprogramme nicht denkbar gewesen.