Altersgrenze 16? Nein Danke!

„Dafür bist du noch zu klein!“, „Du bist zu jung!“, „Das ist nur was für die Großen!“, „Das geht erst ab 16!“, „Warte bis du älter bist!“.

Lönna Süberkrüb
privat
1/2017

Das sind Sprüche, die Du bestimmt schon mal im Laufe Deines Lebens gesagt bekommen hast. Du musstest deshalb bei etwas, was Du unbedingt wolltest, schon mal zurückstecken. Ein Ausflug, eine Reise, eine Veranstaltung, eine Fortbildung, eine Mitgliedschaft, eine Sportart, eine Nachtaktion oder auch nur den Besuch in einer Gruppe der nächsten Altersstufe im JRK. Aber warum? Warum musst Du es Dir bieten lassen, auf Dein Alter reduziert zu werden. Warum reduzieren wir jemanden auf sein Alter? Weil es einfacher ist! Es ist einfacher, sich nicht mit der Person beschäftigen zu müssen. Es ist um so vieles einfacher, wenn man nicht erst die Spreu vom Weizen trennen muss. Doch ist es das richtige zu sagen: „Geht nicht, Du bist zu jung!“? Nein ist es nicht! Denn man sollte jeden so viel wie möglich fördern, jedem so viel ermöglichen, wie er kann, wie er braucht. Warum sollte eine 9-Jährige (Stufe I), die das Wissen, Benehmen und den Verstand einer 12-Jährigen hat nicht auch zu den 12- Jährigen (Stufe II) in die Gruppenstunde? Warum nicht einen 13-Jährigen als Gruppenleiter einsetzen, wenn er so verantwortungsbewusst wie ein 18-Jähriger sein sollte? Natürlich gibt es auch 13-Jährige, die man als Gruppenleiter nicht einsetzen kann, weil sie einfach kein Verantwortungsgefühl besitzen. Aber kann man sagen, dass jemand verantwortungsvoll genug ist, um auf Kinder aufzupassen, nur weil er 18 Jahre alt ist? Es gibt in jeder Altersstufe die, die in ihrer geistigen Entwicklung den Erwartungen der Gesellschaft entsprechen, die von denen man nur noch schemenhaft die Rücklichter erkennt und die, die man noch nicht mal mehr am Horizont sieht. Also warum wagen wir es, Personen einzuschränken, indem wir Altersgrenzen setzen für Leute, von denen wir nicht viel wissen? Nun denkst Du Dir wahrscheinlich, dass man eben auch aufpassen muss, niemanden zu überfordern, z.B. mit einer Fortbildung. Ja, der Gedanke ist richtig. Doch da kommst Du ins Spiel! Bist Du zum Beispiel in der Gruppenleitung und kennst Du Deine Grüpplinge besser als jede andere Person? Du weißt, ob sie noch ein wenig warten sollten oder ob sie dem gewachsen sind und dies vielleicht sogar brauchen, um vor Langweile nicht zu sterben. Wenn Du weißt, das sie es können, warum solltest Du Dich nicht weiter oben dafür einsetzen?! Es lässt sich doch schöner und spannender leben, wenn man nicht dauernd gegen Schranken rennt! Außerdem gibt das fiese blaue Flecken.