Landeswettbewerb 1972 - eine fast runde Sache

Ohne großes offizielles Getöse, dafür aber in umso herzlicher Atmosphäre, verlief unser diesjähriger Landeswettbewerb.

N.N.
Dr. Rohrer
1/1972

Nette, faire Schiedsrichter, tolle Kameradschaft unter den Wettbewerbsteilnehmern, gute Organisation und nicht zuletzt das reizvolle Städtchen Miltenberg am Main trugen zum Entstehen eines ganz neuen Wettbewerbsgefühls bei. Beachtliche Preise - die Siegergruppe erhielt Eintrittskarten für die Olympiade samt einem Zehrgeld - man könnte direkt zufrieden sein. Wenn nicht, ja wenn nicht..... Da war zum Beispiel die offene Wertung.

 

Zuerst waren wir ja recht angetan von dieser Bundesidee, dachten, damit der Auswertung der Ergebnisse ein wenig das Fluidum des Geheimnisvollen nehmen zu können, für eine gesunde Spannung zu sorgen. Wir machten eine ganz neue Erfahrung: "alte Wettkämpfer" gerieten beim Anblick ihrer Wertung ins Rotieren, Gruppenbetreuer ergossen sich in Selbstmitgleid (manche auch in Selbstbeweihräucherung); die vorgesehende Spannung entpuppte sich schließlich als unerträglich und belastend. Menschliches Verhalten war eben nicht einkalkuliert.

 

Lässt es sich überhaupt vorhersagen? Wir alle - Schiedsrichter, Ausrichter und Wettkämpfer - waren jedenfalls einer Meinung: offene Wertung ist nicht der Weisheit letzter Schluss! Es war ein Versuch! Auch andere Landesverbände haben sich an diesem beteiligt. Es gilt jetzt, die gemachten Erfahrungen zu verwerten und bei unseren weiteren Vorhaben zu berücksichtigen. Es wird doch keiner geglaubt haben, den Stein der Weisen gefunden zu haben?