Zu neuen Ufern?!

Noch etwas unsicher steht es auf seinen Beinen, blickt erstaunt in die ihm noch-fremde Umwelt, stolz begutachtet von seinen Erzeugern und vorgestellt der "JRK-Familie": BAFF ist da!

Bodo Meyner
1/1972

BAFF, die Zeitung für das Jugendrotkreuz in Bayern. Eine "Zeitung" für das Jugendrotkreuz? Brauchen wir denn die? Wir meinen ja, ja und nochmals ja! Denn wo anders kann der wechselseitige Kontakt, kann der gegenseitige Meinungsaustausch, kann die Meinungsbildung besser stattfinden als in einer Zeitung?

 

In einer Zeitung für das Jugendrotkreuz vom Jugendrotkreuz. Genau das wollen wir erreichen: eine Zeitung, die auch von Euch mitgestaltet werden kann und soll; mit eigenen Beiträgen, Leserbriefen, Zeichnungen. Denn der Kontakt mit Euch, mit der JRK-Gruppe, mit dem JRK-Gruppenleiter, mit der JRK-Klassengemeinschaft ist notwendig, um die Reaktion auf unser Tun zu erfahren, einem Tun, dem nichts schlimmeres widerfahren kann, als vom grünen Tisch zu stammen, fern jeder Resoannz, weder positiver, noch negativer.

 

Aktive Jugendarbeit auf allen Gebieten heißt das Schlagwort, dem wir uns gerne anschließen. Doch Aktivität nicht nur von einer Seite, während auf der anderen schläfrige Passivität jeglichen Elan von vornherein weich abprallen lässt in das Gebiet reiner Illusion. Wir meinen Aktivität durch Aktivität.

Deshalb "baff"!

Der Name als Programm: er drückt totale Verblüffung über etwas Unvorhergesehendes aus. Sprachlosigkeit folgt auch vielleicht dem einen oder anderen Artikel hier auf diesen Seiten. Diese anfängliche Sprachlosigkeit soll und muss aber einer Diskussion des Problems weichen. Dazu brauchen wir "baff", dazu brauchen wir Euch als kritische Leserschaft.

 

Sonst ergeht es "baff" wie seinen Altvorderen, den "Mitteilungen", die wegen mangelnder Resonanz letztlich nur mehr ein Organ für Wettbewerbe darstellten, bis sie schließlich Anfang dieses Jahres und unbemerkt von der Öffentlichkeit sanft entschlummerten.