Essen: Über den Tellerrand geschaut

Wie baue ich Vorurteile ab? Durch das Kennenlernen einer Kultur! Wie komme ich am schnellsten mit einer anderen Kultur in Kontakt? Durch Essen!

AG Diversität
1/2018

Als AG Diversität haben wir genau das mit einer Station auf dem Landeswettbewerb 2017 versucht. Probiert es gemeinsam aus, Speisen bewusst nach bestimmten Glaubensvorgaben zuzubereiten oder so zu verspeisen, wie es in anderen Kulturen üblich ist.

Halal – Reines Essen im Islam

Bei Muslimen soll das Essen „Halāl“ sein, was übersetzt so viel wie "rein" bzw. "erlaubt" heißt.". Der Koran, die Heilige Schrift im Islam, schreibt vor, was Muslime nicht essen und trinken sollen. Verboten ist vor allem Schweinefleisch und auch alles, wozu es weiterverarbeitet werden kann. Zum Beispiel auch Gummibärchen! Für gläubige Muslime sind Alkohol und Drogen ebenfalls tabu. Im Islam werden Tiere, wie im Judentum, durch das Schächten getötet. Dabei werden bestimmte Rituale eingehalten: Das Tier liegt mit dem Kopf in Richtung Mekka, der Schächter muss Moslem sein, ein spezielles Schächtermesser verwenden und er spricht dabei religiöse Verse. In Deutschland verbietet das Tierschutzgesetz diese Art des Schlachtens. Muslimische Schlachter brauchen dafür eine besondere Erlaubnis. Wie einfach haben es Christinnen und Christen in Europa im Vergleich mit Juden und Muslimen. Sie dürfen alles essen und trinken, was ihnen schmeckt. Allerdings sollen auch sie, die von Gott geschaffene Natur achtsam behandeln. Ob sie daher Fleisch, Wurst oder Eier von Tieren aus Mastställen essen möchten, muss jeder vor seinem Gewissen selbst entscheiden. Sonst gibt es im Alltag keine Speisevorschriften. Nur an Karfreitag steht bei Vielen Fisch statt Fleisch auf dem Speiseplan. In streng katholischen Familien wird an jedem Freitag auf Fleisch verzichtet.

Asiatische Geschicklichkeit

Die größte Bevölkerungsgruppe der Welt hat auch eine besondere Art der Nahrungsaufnahme. Im asiatischen Raum wird mit Stäbchen gegessen. Dabei gibt es ein paar Besonderheiten: Die Stäbchen dürfen zum Beispiel nicht senkrecht in die Reisschale gesteckt werden, das gilt als Zeichen für den Tod und wird nur bei Trauerfeiern zu Ehren des Verstorbenen gemacht. Mit den Stäbchen auf eine Person zu zeigen, gilt als unhöflich. Auch diese Geste ist ein Symbol für den Tod. Mit Stäbchen zu essen ist ein schöner Abschluss einer Esskultur- Gruppenstunde. Zum Üben könnt Ihr Euch Bilder im Internet suchen, wie die Stäbchen richtig gehalten werden. Oder fragt bei Eurem Lieblingsasiaten nach, ob Ihr ein Platzdeckchen mit Anleitung mitnehmen dürft. Vielleicht spendiert er Euch dann auch noch die Stäbchen. Ansonsten sind die nicht allzu teuer. Anfänger haben beim Training mit Gummibärchen meistens schnell Erfolg. Fortgeschrittene können sich an Erdnüssen oder Schokolinsen versuchen. „Karate-Kids“ dürfen mit den Stäbchen Fliegen fangen.

auf der Suche nach Halal-Rezepten