Moulagen aus Bondo und Glatzan

Das Fallbeispiel ist perfekt geschminkt und es kann losgehen. Sobald der Verband das erste Mal abgenommen wird, die große Ernüchterung: Die ganze Pracht dahin! Der Druck auf das Schminkwachs hat seine Spuren hinterlassen. Aber, die Wunde ist zumindest noch für einen Durchgang zu gebrauchen. Anschließend muss abgeschminkt und die Wunde neu modelliert werden. Hoffentlich reicht die Zeit. Der Zeitplan soll ja nicht allzu sehr nach hinten hinausgezögert werden … So oder so ähnlich geht es vielen Notfalldarstellern Jahr für Jahr. Aber das muss eigentlich nicht sein. In der Filmindustrie und der Maskenbildnerei gibt es inzwischen erschwingliche Materialien und Methoden, mit denen haltbare Wunden hergestellt werden können. Und das ganz einfach. Im Februar versammelten sich in Rummelsberg 18 neugierige Notfalldarstellerinnen und Notfallsteller, um diese Techniken kennenzulernen. Am Anfang war, wie bei jedem ND-Lehrgang, erst einmal Materialkunde angesagt. Diesmal ging es nicht um Schminkwachs, Creme-Make-up und Scratchblut. Vor uns lagen 2-Komponenten-Silikon, Bondo und Glatzan. Schon nach kurzer Zeit war die Theorie beendet und die Teilnehmenden konnten ihre erste Form aus Silikon bauen. Während die trockneten, kam das Glatzan dran. Alle probierten sich im Umgang mit der Bondo- und der Glatzanmoulage: auftragen, ankleben, anschminken. Hier fand jede und jeder schnell seinen Favoriten. Wir testeten auch superpraktische Alkoholfarben. Sie sind wasserfest und deswegen perfekt bei Einsätzen, bei denen Wasser im Spiel ist. Einen neuer 2-Komponenten-Modelliersilikon probierten wir auch aus. Die mit Bondo gefertigte Vorlage und die Glatzanmoulage konnten natürlich alle Teilnehmenden mit nach Hause nehmen.