Grenzverletzungen in der Jugendarbeit – Eine gemeinsame Verantwortung
„Wie können wir Kinder und Jugendliche in der Jugendarbeit noch besser schützen?“ – Diese Frage stand am 12. November 2024 im Mittelpunkt einer Podiumsdiskussion des Bayerischen Jugendrotkreuzes im Bayerischen Landtag.
Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Fachkreisen und unserem Ehrenamt kamen zusammen, um darüber zu sprechen, wie Kinder und Jugendliche in der Jugendarbeit noch besser geschützt werden können.
Die Veranstaltung war Teil der Präventionswoche der AG Schutz vor sexualisierter Gewalt, die vom 11. bis 18. November über unsere JRK-Kanäle auf das wichtige Thema „Grenzverletzungen“ aufmerksam machte.
Prävention braucht Zeit, Ressourcen und Engagement
Zu Beginn betonte Yvonne Oeffling von AMYNA e.V. in ihrer Keynote, dass Prävention ein Querschnittsthema der Jugendverbandsarbeit und ein Querschnittsthema im Roten Kreuz ist, das alle Ebenen und Gemeinschaften umfasst.
Die anschließende Podiumsdiskussion bot eine Plattform für verschiedene Perspektiven. Thomas Huber (MdL) als Vertreter der Politik, Gertrud Friess-Ott (Landesvorstand BRK), Kirk Thieme (Vorsitzender BJRK), Birgit Geier (AG Schutz im BJRK), Carmen Kornalik (Jugendgruppenleiterin im KV Dachau) und Yvonne Oeffling nahmen teil.
Dabei ging es nicht nur um die Frage, wie Grenzverletzungen verhindert werden können, sondern auch darum, wie wir eine Kultur des Vertrauens und des Hinsehens etablieren können. Es wurde betont, dass Schutz in der Jugendarbeit nicht allein durch Regeln entsteht, sondern vor allem durch ein aktives Bewusstsein und gemeinsames Handeln.
Die Teilnehmenden der Diskussion waren sich einig: Prävention darf keine Aufgabe sein, die nebenbei erledigt wird. Es braucht dafür Zeit, Ressourcen und Engagement.
Unser Vorsitzender, Kirk Thieme, nahm hier mit seinen abschließenden Worten auch die Politik in die Pflicht:
„Als ehrenamtlicher geführter Jugendverband haben wir bereits viel geschafft, aber jetzt ist der Zeitpunkt, klare Forderungen zu stellen: Wir brauchen dringend eine verlässliche Finanzierung für hauptamtliche Stellen, die Präventionsarbeit nachhaltig unterstützen. Ehrenamt allein kann diese wichtige Aufgabe nicht tragen.“
Warum das Ganze wichtig ist
Die Diskussion hat gezeigt, dass wir als Jugendrotkreuz viel richtig machen und im Gesamtverband mit großen Schritten vorangehen – aber auch, dass Prävention nie „fertig“ ist. Ob wir Gruppenleiterinnen und Gruppenleiter sind, in der Arbeitsgruppe Schutz mitarbeiten oder in einem unserer vielen anderen Ehrenämter: Wir alle sind dafür verantwortlich, dass Kinder und Jugendliche bei uns sicher sind und Prävention auf allen Ebenen gelingt.
Die AG Schutz ist schon seit 2008 für euch da, um das Thema in unserem Verband voranzubringen. Von Konzepten über Schulungen bis hin zu Materialien sorgt sie dafür, dass ihr gut informiert und unterstützt werdet.