Erfolgreicher Start nach Ferien
Jugendarbeit und Gruppenstunden erfolgreich angelaufen
Rund zwei Wochen nach Ferienende ziehen Gruppenleiterinnen und Gruppen eine erste, positive Zwischenbilanz
Seit Ende der Sommerferien führt das Bayerische Jugendrotkreuz vielerorts wieder Jugendarbeit und Gruppenstunden durch. Seit 01. Juni 2020 sind Präsenzangebote zum Zwecke der Bildungsarbeit unter Beachtung eines Hygienekonzepts in Bayern wieder möglich. Die Regelung umfasst auch die Jugendverbandsarbeit und gilt solange die Kommunen beispielsweise aufgrund lokaler Maßnahmen nichts Gegenteiliges beschließen.
Viele Gruppen haben tragfähige Konzepte erarbeitet, die auf die Gegebenheiten in den Landkreisen und die dortigen Anforderungen zugeschnitten sind. Denn gerade die Einhaltung der Abstandsregeln fordert oft kreative, individuelle Lösungen. Bei schönem Wetter findet deswegen mancherorts die Gruppenarbeit an der frischen Luft statt. Andere Gruppen können räumlich aufgeteilt werden. Das JRK Großhabersdorf (KV Fürth) hat sich beispielsweise für eine feste Gruppe mit elf Kindern entschieden, ähnlich dem Konzept der KiTas. Die Hygienevorschriften, das Tragen der Mund-Nase-Bedeckung, regelmäßiges Lüften, die Durchführung von Methoden und Spiele ohne Körperkontakt und so weiter; sämtliche Vorgaben werden eingehalten und umgesetzt.
Zu seinen Erfahrungen der letzten Wochen befragt, sagt Daniel Illich, Gruppenleiter beim JRK Peißenberg (KV Weilheim-Schongau): „Es läuft den Umständen entsprechend gut. Alle Gruppenleiter und Mitglieder waren froh als es wieder losging. Bei uns im Kreisverband sind die Gruppenstunden seit dem 1. Juni wieder erlaubt und in der Regel nach den Pfingstferien gestartet. Die größte Schwierigkeit sehe ich aktuell darin, die Stunden trotz mangelnder Praxis ansprechend zu gestalten und zu füllen. Insbesondere bei den Jüngsten. In der zweiten Hälfte haben wir häufig Fallbeispiele durchgeführt. Schwierig könnte es mancherorts jetzt dann auch im Herbst und Winter werden, wenn die Gruppenstunden nicht mehr draußen stattfinden können. Sitzen mit Abstand dürfte zwar funktionieren aber Kreisspiele werden in manchen Räumlichkeiten nur bei sehr geringer Teilnehmerzahl möglich sein. Derzeit weichen wir beispielsweise auf die Garagen aus, aber im Winter dürfte es hier kalt werden und wir können auch nur mit offenem Tor lüften.“
Anstrengender ist es geworden und es wird viel Kreativität von den Gruppenleitenden gefordert, es sei jedoch total schön, dass wieder Gruppenstunden stattfinden können, so fasst es Anna Baumeister vom JRK Loitzendorf (KV Straubing-Bogen) abschließend zusammen: "Unsere 1. Gruppenstunde nach der Zwangspause war am 04.07.202. Seitdem halten wir regelmäßig alle 14 Tage Gruppenstunden. Da auch unser traditionelles Ferienprogramm nicht möglich war, haben wir den Kindern angeboten, auch in den Sommerferien Gruppenstunden zu halten. Das Angebot wurde sehr gut angenommen und so waren fast immer 12 Kinder, aufgeteilt in 2 Gruppen anwesend. Schwierigkeiten gab und gibt es natürlich einige. Am Anfang mussten wir erst mal eine andere Örtlichkeit für unsere Gruppenstunden finden. Wir haben aber sofort die Zustimmung der Gemeinde erhalten, dass wir wieder in unseren alten Raum, die Aula in der alten Schule in Loitzendorf, dürfen. Außerdem nimmt ein Kind nicht mehr an den Gruppenstunden teil, da es ihm mit Maskenpflicht keinen Spaß mehr macht. Das war für uns natürlich sehr traurig. Auch die anderen Kinder sagen oft, sie wünschen sich wieder "normale" Gruppenstunden, oder wollen ein spezielles Spiel spielen, das leider nicht möglich ist mit Abstand. Aber wenn ich Ihnen die Frage stelle, lieber Gruppenstunden mit Maske oder lieber keine Gruppenstunden sind sich alle einig. Für mich als Gruppenleiterin ist die Vorbereitung der Gruppenstunden viel aufwendiger geworden. Wenn das Üben wegfällt muss man natürlich mehr Theorie vorbereiteten. In der letzten Gruppenstunde hab ich dann mal etwas neues probiert, alle Kinder mussten einen Regenschirm mitnehmen. Zum Üben des Druckverbandes diente der dann als "Unterarm". Es hat ganz gut funktioniert, ersetzt aber nicht das richtige Üben am Patienten."
Zu den Herausforderungen während der Pandemie sagt Luisa Bätz, stellvertretende Landesvorsitzende des BJRK: „Wir sind froh, dass alles gut angelaufen ist. In den Gruppenstunden finden unsere Mitglieder ein Zuhause. Sie treffen Freundinnen und Freunde, haben Spaß und können ihre Sorgen und Ängste benennen. Deswegen ist es gerade jetzt so wichtig, dass die Treffen stattfinden können. Auch die künftigen Herausforderungen werden wir meistern. Was immer auch kommt, schaffen wir gemeinsam!“