Interviewreihe „4 Jahre Landesleitung – was hast du geschafft, was hat dich bewegt, woran bist du gewachsen?“ - Charleen Nowag

„Es ist unglaublich, was sich bewegt, wenn man zusammenhält und zusammenarbeitet.“

Charleen Nowag, 24 Jahre, ist seit knapp vier Jahren stellvertretende Landesvorsitzende des Bayerischen Jugendrotkreuzes. Mit ihrer Arbeit will sie gesellschaftlich etwas bewegen und dazu beitragen, dass Kinder und Jugendliche mitsprechen und mitgestalten können.

Welchen Aufgaben hast du dich besonders gewidmet und was hast du dabei positiv verändern können?

Ich bin für den Bereich Internationales zuständig. In 2019 hatten wir beispielsweise einen Austausch mit Lettland, den ich mitvorbereitet und als Teamleiterin begleitet habe. Anlass war die Konferenz „Youth into action“, die den Klimawandel thematisiert. Außerdem betreue ich die AG Wettbewerbe. Hier habe ich unterstützt, bin auch zu Wettbewerben gefahren und habe vor Ort mitangepackt. Zudem war ich - gemeinsam mit Luisa - Delegierte im Bayerischen Jugendring. Wir haben die Interessen des Bayerischen Jugendrotkreuzes vertreten, uns stärker auch jugendpolitisch engagiert und Inhalte vorangebracht. Das war unser Ziel. Mehr mitzumischen, wenn es um Entscheidungen geht, die Kinder und Jugendliche betreffen. Mitgestalten und Einfluss nehmen, soweit es uns möglich ist. Zum Beispiel haben wir einen Antrag gemeinsam mit der Wasserwacht zum Thema Bädererhalt und Schwimmfähigkeit erarbeitet und einen weiteren zu einer queeren Jugendkommission eingereicht. Die Kommission ist auch eingesetzt worden, das ist ein echter Erfolg. Außerdem lag uns am Herzen, die Zusammenarbeit mit den Gemeinschaften stärker voranzubringen und den Zusammenhalt zu fördern. Nebenher war ich auf nahezu allen Bundeskonferenzen, habe auch mal am Länderrat teilgenommen, oder war an den interkulturellen Netzwerk Konferenzen NiJaf (interkulturelle Jugendverbandsarbeit und -forschung) für das JRK auf Bundesebene dabei. Das war eine spannende Sache, weil man hier gute Impulse für die interkulturelle Jugendarbeit gewinnen konnte. Zudem war ich für den Trau Dich zuständig. Ich denke, dass wir als Team in der Landesleitung eine gute Vorarbeit geleistet haben, damit sich der Jugendverband weiterentwickeln kann.

Warum sind dir diese Inhalte wichtig?

Die Pflege internationaler Verbindungen ist elementar. Denn Entwicklung gelingt nur, wenn man Erfahrungen austauscht, über den Tellerrand schaut und andere Kulturen kennenlernt.  Was das jugendpolitische Engagement angeht, ist es wichtig, dass wir in dem Rahmen, der uns - mit Blick auf unseren Grundsatz der Neutralität - erlaubt ist, Verantwortung übernehmen. Denn es geht darum, unsere Interessen und Werte zu vertreten. Klar zu sagen, das ist Kindern und Jugendlichen wichtig und darauf müssen wir ein Augenmerk haben.

Woran bist du gewachsen?

Besonders in den Gremien habe ich viel gelernt. Diskussionskultur beispielsweise, aber auch wie man etwas auf die Beine stellt. Zum Beispiel wie man einen Antrag schreibt, das habe ich vorher nie gemacht. Man lernt auch gerade an den kleinen Dingen, was ich wichtig finde. Und auch an Misserfolgen, daran wächst man besonders.

Was bewegt dich, dich einzubringen?

Das ist diese große Gemeinschaft im JRK, die so viel voranbringt. Es unglaublich, was sich bewegt, wenn man zusammenhält und zusammenarbeitet. Man sieht es auch am Bayerischen Jugendring. Gemeinsam mit anderen Verbänden stellen wir Forderungen auf, die sich an die Politik richten und die wirklich etwas verändern. Es ist wichtig, dass wir diese Möglichkeiten nutzen, damit etwas in Gang kommt! Das ist auch genau das, was mich zu diesem Amt bewogen hat. Das macht mir einfach Spaß.

Welcher der Grundsätze des Roten Kreuzes und Roten Halbmondes ist für dich persönlich zentral und weshalb?

Für mich ist das die Einheit. Denn einer allein kann nur relativ wenig bewegen, aber wir alle zusammen können sehr viel schaffen. Gemeinsam sind wir stark und können weit mehr Einfluss nehmen, damit sich Dinge zum Guten wenden.

Welche schönen Momente bestärken dich in deinem Engagement?

Das sind die schönen gemeinsamen Abende, wenn wir zusammensitzen. Ich habe im JRK viele Freunde gefunden. Dieses gemeinsame Engagement macht einfach so viel Spaß. Mich bewegt außerdem, wenn wir Kindern eine Freude bereiten und ihre Augen vor Begeisterung strahlen. Dieser Glanz macht die Herzen der Menschen deutlich wärmer.

Gibt es mit Blick auf die vergangenen vier Jahre einen Gedanken, den Du teilen möchtest? Liegt Dir etwas besonders am Herzen?

Wir sind ein toller Jugendverband, das wollen wir auch bleiben. Deswegen müssen wir gerade auf unsere Leitungskräfte besonders achtgeben. Einfach öfter mal sagen: Danke, das hast du toll gemacht. Ich denke, genau darum geht es an der Stelle. Das ist einfach eine Frage der Wertschätzung.

Heike Harenberg schreibt hier für das Bayerischen Jugendrotkreuzes.

Im Blog des Bayerischen Jugendrotkreuzes überwiegt die persönliche Meinung, sie steht über den Inhalten. So gelingt es den Autorinnen und Autoren Themen ausführlich aufzubereiten, zum Nachdenken einzuladen und Diskussionen zu erzeugen.

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