Ein Foto von Ulrike Scharf, Ministerin für Soziales in Bayern

5 Fragen an...Ulrike Scharf

Das Jahr 2022 ist ein besonderes Jahr für das Bayerische Jugendrotkreuz.  Am 18. Oktober 2022 wird unser Jugendverband 75 Jahre alt.
Rund 106.000 Kinder und Jugendliche im Alter von 6 bis 27 Jahren engagieren sich aus Überzeugung und stehen seit nunmehr 75 Jahren für das Miteinander in der Gesellschaft ein, und stellen ihre Kraft und freie Zeit zur Verfügung. Anlässlich unseres Geburtstages haben wir Menschen aus Verband und Politik 5 Fragen zum Bayerischen Jugendrotkreuz gestellt.

Wofür ist die Ausbildung von Kindern und Jugendlichen in der Ersten Hilfe wichtig?

Kinder und Jugendliche können plötzlich jemandem Hilfe leisten müssen. Wenn sie das Knowhow dazu haben, sind sie für solche Fälle gewappnet. Und: Die Erste Hilfe-Ausbildung stärkt junge Menschen auch auf ihrem Weg zu selbstbewussten und empathischen Persönlichkeiten. Sie entwickelt ihre Sozialkompetenz und ihr Verantwortungsbewusstsein weiter.

Sind humanitäre Werte wie Toleranz und Offenheit, die im BJRK eine zentrale Rolle spielen, zeitgemäß?

Klimawandel, Corona, der Krieg in der Ukraine: Wir erleben derzeit, wie massiv die Folgen dieser Ereignisse sind. Gerade jetzt kommt es auf Werte wie Toleranz und Offenheit an. Die Ängste und Sorgen von Menschen werden leicht dazu missbraucht, Feindseligkeit gegen Andersdenkende und Minderheiten gesellschaftsfähig zu machen. Wir überstehen die Krisen aber nur, wenn wir sachlich und respektvoll miteinander umgehen – wenn wir zusammenhalten. Besonders wichtig ist es, humanitäre Werte jungen Menschen früh nahezubringen.

Über 106.000 Mitglieder im Alter von 6 bis 27 Jahren engagieren sich ehrenamtlich im BJRK. Wie denken Sie darüber?

Ich bin immer wieder begeistert, wie viele junge Menschen sich engagieren, wie sehr ihnen unsere Gesellschaft am Herzen liegt. „Wir helfen – das verbindet.“ Das Motto des BJRK gefällt mir sehr. Ganz in diesem Sinne schafft es das BJRK immer wieder, etliche junge Mitglieder zu gewinnen und sie dafür zu begeistern, sich für gesellschaftliche Anliegen stark zu machen. Das BJRK kann stolz auf seine Arbeit sein!

Viele Entscheidungen in der Jugend-, Bildungs-, Sozial- oder Umweltpolitik betreffen Kinder- und Jugendliche lange und intensiv. Wie kann man die Teilhabe junger Menschen verbessern?

Wer die Welt von morgen gestalten will, fängt am besten schon heute an – gemeinsam mit jungen Menschen. Es geht um ihre Zukunft, um ihre Ideen und Visionen. Wir können viel voneinander lernen, wenn wir einander zuhören. Daher ist es grundlegend, die Interessen, Wünsche und Forderungen von jungen Menschen noch mehr zu berücksichtigen. Mit unserem Bayerischen Aktionsplan „Jugend“ stärken wir die jungen Menschen. Und wir treten mit ihnen in den Dialog – zum Beispiel bei unserer jährlichen landesweiten Kinder- und Jugendkonferenz und unseren Bayerischen Jugendpolitiktagen als Veranstaltungsreihe „Jugend im Gespräch mit…!“. Ich kämpfe dafür, dass wir als Gesellschaft die Stimmen der Jugendlichen mehr hören.

Was wünschen Sie dem BJRK für die Zukunft?

Für die Zukunft wünsche ich dem Bayerischen Jugendrotkreuz, dass es weiterhin so viele junge Menschen gewinnt, die sich für das Leitmotiv von Henry Dunant engagieren: „Helfen, ohne zu fragen wem!“