JRK in turbulenten Zeiten

JRK in turbulenten Zeiten
106.000 Kinder und Jugendliche finden in den Gruppen des Bayerischen Jugendrotkreuzes ihre verbandliche Heimat. Ob im Schulsanitätsdienst, der Wasserwacht-, der Bereitschafts-Jugend oder im Jugendrotkreuz: überall dort und noch an viel mehr Stellen sind Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit Leidenschaft und Stolz für das Rote Kreuz aktiv.

Jugendarbeit ist sicher
Nach der bayernweit verordneten Pause für Jugendarbeit bis 30. Mai sind die Gruppen nach und nach wieder gut und sicher gestartet. Es haben seitdem Ausflüge und Ferienfreizeitmaßnahmen, physische Gremiensitzungen und Bildungsveranstaltungen stattgefunden. Gerade auch nach den Sommerferien sind viele Gruppen von digitaler Gruppenarbeit wieder zu realen Treffen umgeschwenkt. Mit Schutz- und Hygienekonzepten für die bayerische Jugendarbeit sind die Gruppenstunden, Bildungsmaßnahmen und Aktivitäten ein sicherer Ort für unsere Mitglieder. Gerade in den Gruppen des BJRK sind Themen wie Hygiene und Gesundheitsprävention auch vor der Covid-19-Pandemie bereits feste Bestandteile in der wöchentlichen Arbeit im Verband gewesen und dies wird nun noch verstärkter fortgeführt. Es ist eine hohe Expertise und ein großes Bewusstsein für die Wichtigkeit dieser Konzepte bei den gut qualifizierten Gruppenleitenden vorhanden.

Neue Situation
In den vergangenen Wochen steigen jedoch bundesweit die Infizierten-Zahlen. Das Ampelsystem der Inzidenzzahlen weist immer mehr Landkreise und kreisfreie Städte aus, die Warnwerte überschreiten. Diese bereits im Frühsommer prognostizierte Entwicklung tritt nun ein, und stellt die Kinder- und Jugendarbeit vor eine erneute Herausforderung.

Kindern Perspektive bieten
Kinder und Jugendliche benötigen Räume des Zusammenhalts, der Begegnung und der Gestaltung. Sie sind eben nicht nur Schülerinnen und Schüler, und wollen auch darauf gar nicht reduziert werden. Sie sind viel mehr sogar Mitglieder in Verbänden, die gestalten wollen, können und sollen. Denn Kinder- und Jugendarbeit ist relevant. Da wo andere Formen der Lebensgestaltung für Kinder und Jugendliche zum Erliegen kommen, ist der Jugendverband der Ort, den Kinder und Jugendliche jetzt brauchen um eine Perspektive zu haben und ihr Leben gestalten zu können.

Abwägung
Wir verstehen die Sorgen bei der Durchführung von Gruppenstunden. Wir sehen auch die Schwierigkeiten. Kinder und Jugendliche aber auch Gruppenleiterinnen und Gruppenleiter müssen vor einer Infektion geschützt werden und müssen sich auch schützen können. Gleichwohl sind sie aktiver Teil im Roten Kreuz und auch psychisches Wohlergehen muss uns am Herzen liegen. Mit den Schutz- und Hygienekonzepten, mit gesunder und verantwortungsvoller Herangehensweise, mit dem Abrufen von Erfahrung kann viel Verbandsleben gelingen und Potenziale unseres Verbandes unter den derzeitigen gegebenen Bedingungen entwickelt werden.

Gruppenstunden können stattfinden
Unter Berücksichtigung der lokalen Gegebenheiten sind Gruppenstunden möglich. Auf die Betrachtung der örtlichen Voraussetzungen haben wir immer hingewiesen. Die steigenden Zahlen machen die Gestaltung physischer Treffen nicht einfacher, das ist klar. Unsere Jugendverbandsarbeit ist wichtig und gibt Raum für Begegnungen und gemeinsame Maßnahmen. Es sollte im Interesse der Kinder und Jugendlichen alle Möglichkeiten wahrgenommen werden, diese zu ermöglichen und nicht pauschal abzusagen sondern mit Kindern und Jugendlichen diese besondere Zeit zu gestalten. Gruppenstunden und Aktivitäten im Jugendrotkreuz sind in Präsenz bis zu einem Inzidenzwert von unter 35 erlaubt. Digitale Gruppenstunde können dann die Alternative sein, einige Tipps gibt es in unserem PAD.

Bildungsmaßnahmen
Die geplanten und ausgeschriebenen Lehrgänge im Bayerischen Jugendrotkreuz können mit Schutz- und Hygienekonzepten und unter Berücksichtigung der Inzidenz-Werte stattfinden. Gerade jetzt sollten diese Veranstaltungen, die neben den vermittelten Inhalten auch immer wichtige Orte des Austauschs sind, genutzt werden. Digitale Veranstaltungen können in Teilen zur Wissensvermittlung genutzt werden, jedoch kann Lernen durch Erfahrung und Ausprobieren und der Austausch in den Formen nur bedingt ermöglicht werden. Ein Blick auf die Anmeldezahlen und auf den Rückstau an Teilnehmenden durch u.a. im Frühjahr abgesagte Seminare zeigen, wie wichtig im Moment Aus- und Fortbildung von Gruppenleiterinnen und Gruppenleitern für die Fortführung unserer qualitativ hochwertigen Kinder- und Jugendarbeit ist.

Schulsanitätsdienst
Nach Veränderungen des Rahmenhygieneplans für Schulen des Kultusministeriums sind sog. Wahlunterrichte (worunter Schulsanitätsdienst fällt) möglich. Auch wurden Vorgaben seitens des Kultusministeriums konkretisiert zur Durchführung von Erste Hilfe an Schule. Hierdurch sind Schulsanitätsdienste wieder möglich, und können und sollen durchgeführt werden. Eine Berücksichtigung der Inzidenz-Werte ist hier nicht vorgesehen. Zahlreiche Informationen können der Gemeinsamen Empfehlung der bayerischen Hilfsorganisationen zum SSD entnommen werden.

Temporäre Anpassungen
Die derzeitigen stark steigenden Zahlen gebieten es, sich auch mit der Frage zu beschäftigen, wie innerhalb der Gemeinschaften im BRK – auch – mit Kinder- und Jugendarbeit umgegangen wird. Eine abgestimmte Gegenüberstellung macht deutlich, was Alles bei welchen Werten möglich ist, die sich am sicherlich bekannten Ampelsystem in Bayern orientiert. Im Zentrum der Überlegungen stand die Frage, wie durch Maßnahmen in den ehrenamtlichen Strukturen reagiert werden kann. Ziel ist, das Ansteckungspotenzial zu minimieren und in einer stufenweisen Systematik dazu beizutragen, dass Aktive im ehrenamtlichen Bereich geschützt werden. Sie sollen möglichst lang ihrem Hobby nachgehen können.

Diese Anpassungen werden in kurzen Abständen bewertet und ggf. verändert. Es kann kurzfristig zu Veränderungen im Hinblick auf Anpassungen der zulässigen Aktivitäten bei verschiedenen Inzidenz-Zahlen kommen. Hier müssen darüber hinaus auch die lokalen Vorgaben (z. B. durch Kreisverwaltungsreferate) beachtet werden.

Schutz- und Hygienekonzepte
Zur Durchführung von Jugendarbeit in Bayern sind auf Verlangen von Gesundheitsamt oder Kreisverwaltungsbehörden sog. Schutz- und Hygienekonzepte vorzulegen. Heißt im Umkehrschluss: Wer Jugendarbeit seit dem 01. Juni anbietet, hat sich im Vorfeld mit ein paar Fragen zu Sicherheit und Hygiene auseinander zu setzen. Hierdurch wird vor allem strukturell und organisatorisch ein Höchstmaß an Sicherheit für die Verbandsmitglieder geschaffen. Für Bildungsmaßnahmen und Gruppenstunden gibt es Muster zur Erstellung solcher Konzepte. Bereits erstellte Konzepte müssen ggf. bei noch weiter steigenden Fallzahlen an mögliche neue Vorgaben angepasst werden.

Immer gut informiert
Seit dem 11. März informieren wir euch als Landesleitung des Bayerischen Jugendrotkreuzes immer umgehend und umfassend auf unserer Internetseite über die derzeitige Situation. Ihr erreicht die fortgeschriebenen News unter: https://jrk-bayern.de/news/jrk-tipps-zu-corona

Fragen?
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